Corona mag zwar verhindern, dass wir am 9. November 2020 – wie all die Jahre zuvor – gemeinsam am Erinnerungsstein auf dem Prof.-Paul-Raabe-Platz den Opfern der Reichspogromnacht gedenken, ein Vergessen dieser Verbrechen am 9. November 1938 gibt es jedoch nicht und darf es auch nicht geben.
Auch Wolfenbüttel wurde von den schrecklichen Ereignissen der Reichspogromnacht nicht verschont. Zwischen dem 7. und 10. November 1938 haben in ganz Deutschland Synagogen gebrannt. Auch jene in der Lessingstraße. Der 9. November 1938 markiert den Übergang von der bloßen Diskriminierung zur geplanten Verfolgung und Tötung der damals in Deutschland lebenden Juden.
"Warum ist es wichtig, immer wieder daran erinnert zu werden? 'Es muss doch jetzt langsam mal gut sein damit. Wir haben unsere Schuld doch bezahlt', höre und lese ich immer wieder, wenn das Thema zur Sprache kommt. Haben wir das? Kann man den Mord an über 6 Millionen Menschen 'bezahlen'? Darf man nach 82 Jahren darüber schweigen?", fragt Bürgermeister Thomas Pink in seiner Rede, die er diesmal, wie auch Pfarrer Matthias Eggers, nur als Videobotschaft halten kann.
"Nein, man darf es nicht. Denn Schweigen führt zu Vergessen. Und Vergessen führt zu Wiederholung. Und daher müssen wir auch Gedenken. Unsere Generation und auch die uns folgenden Generationen können die Reichspogromnacht und all die folgenden, schrecklichen Verbrechen nicht rückgängig machen. Aber wir können verhindern, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt."
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