Warum wird nicht einfach immer in Vollnarkose operiert? 🤔
Bei der Lokalanästhesie wird durch Einspritzen eines Betäubungsmittels die Schmerzweiterleitung direkt am Operationsgebiet gehemmt. Diese Variante ist zwar besonders schonend, sie ist allerdings nur bei kleineren Eingriffen sinnvoll, da tiefere Körperschichten (wie z.B. die Muskulatur) unter Umständen weiter schmerzempfindlich sind. 💪🏻
Das ist bei der Regionalanästhesie anders. Hier wird das Betäubungsmittel nicht in die Haut, sondern in unmittelbarer Nähe eines großen Nervens, Nervengeflechtes oder des Rückenmarkes injiziert. Dadurch können größere Gebiete bis in die Tiefe betäubt werden. Außerdem kann dieser Zugang auch nach der OP zur weiteren Schmerztherapie im Körper belassen werden. 💊
Sowohl bei der Lokal-, als auch der Regionalanästhesie können zusätzlich auch Schlafmittel gegeben werden. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Patient den Eingriff nicht wach erleben möchte. 😴
Eine Vollnarkose besteht immer aus 3 Komponenten: Schmerztherapie, Schlafmittel und Muskelentspannung. Durch die Muskelentspannung setzt allerdings auch die selbstständige Atmung aus, weswegen der Patient bei einer Vollnarkose immer über einen Schlauch beatmet werden muss. Bei Menschen mit engem Rachen kann das auch schonmal schwierig werden. Zudem belastet eine Vollnarkose den Kreislauf, weswegen man dieses Verfahren bei älteren Menschen eher zurückhaltend anwendet. 👩🏼⚕️
Bei manchen Operationsverfahren ist die Vollnarkose allerdings alternativlos. Dazu gehören speziell größere Operationen an Knochen und Gelenken, Operationen am offenen Herzen und in der Regel auch Bauch-OPs. Interessanterweise erfolgen Operationen am Gehirn manchmal im Wachzustand, da das Gehirn selbst nicht schmerzempfindlich ist und der Operateur so besser abschätzen kann, welche Funktion das Hirngewebe an einer bestimmten Stelle erfüllt. 🤯
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