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Anschutz in der Emme – Hotel Kemmeriboden-Bad überschwemmt
Aufgrund des vielen Regens führte die Emme am Montagabend aussergewöhnlich viel Wasser. Die Aufräumarbeiten laufen. Bislang sind keine Verletzten bekannt.
Am Montag ist über dem Kanton Bern zum wiederholten Mal viel Regen niedergegangen, insbesondere auch in der Region Kemmeriboden im Emmental. Die noch im Juni teilweise ausgetrocknete Emme führt deshalb aktuell aussergewöhnlich viel Wasser.
In der Gemeinde Schangnau waren zeitweise Brücken und Strassen nicht mehr passierbar. Das preisgekrönte Hotel Kemmeriboden-Bad wurde überflutet. Leserbilder zeigen die überschwemmte Reception. An den weissen Wänden ist zu erkennen, dass das Wasser rund einen halben Meter hoch stand. In der Gaststube liegen Holztische und -stühle kreuz und quer. In den sozialen Medien kursiert ein Video von den Wassermassen in den Gartenbeiz.
Wie das Regierungsstatthalteramt Emmental mitteilt, konnten sich Personal und Gäste des Hotels sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des Hofes Schwand im ersten Stock in Sicherheit bringen. Gemäss aktuellen Kenntnissen wurde so niemand verletzt. Die Aufräumarbeiten sind im Gang. Über die Höhe des Sachschadens liegen noch keine Schätzungen vor.
Das betroffene Gebiet ist zurzeit nicht zugänglich. Wanderwege zum Kemmeriboden-Bad sowie auch die Zufahrtstrasse von Bumbach her sind gesperrt.
Mehr als 200-mal so viel Wasser
Eindrücklich die Messdaten der Station Heidbüel in Eggiwil: Wo die Emme in den letzten sieben Tagen oftmals knapp einen Kubikmeter Wasser pro Sekunde führte, erreichte die Abflussmenge am Montag einen Spitzenwert von 263 Kubikmetern – wenn auch nur für ganz kurze Zeit. Dadurch, dass es nicht mehr regnet, hat sich die Situation entspannt. Die Behörden warnen jedoch, dass weitere Schauer in der Nacht auf Dienstag nicht ausgeschlossen seien.
Ein Leservideo zeigt, wie schnell die Emme anschwillen kann: Am frühen Montagabend passiert ein so genannter Anschutz die Räbenbrücke in Schangnau. Eine Flutwelle, die ganze Baumstämme mitreisst. Kurz vor 17 Uhr hatte der Kanton Bern deshalb eine Hochwasserwarnung für das Gebiet entlang der Emme herausgegeben. Die Bevölkerung war angehalten, diese Gebiete möglichst zu meiden.
Der Schangnauer Gemeindepräsident Beat Gerber wollte sich am Montag noch nicht zum Anschutz äussern. Gemeinde, Regierungsstatthalteramt sowie das Regionale Führungsorgan (RFO) haben für Dienstagnachmittag eine Medienkonferenz angekündigt.
Sorgen ums Räbloch
Ein solcher Anschutz hatte 2014 die berühmte Emmeschlucht bei Eggiwil, das Räbloch, verstopft. Erst vor zwei Jahren wurden die letzten verkeilten Baumstämme entfernt und heruntergestürztes Geröll weggeräumt, damit das Naturspektakel mit seinen 60 Meter hohen Felswänden wieder frei zugänglich gemacht werden konnte.
Die Arbeiten wurden mit einem Spezialkran ausgeführt, für den an den Felswänden Schienen hatten angebracht werden müssen. Darum die lange Vorbereitungszeit. Die Bauleitung sprach damals von einem «schweizweit, ja sogar europaweit einzigartigen Projekt».
Auch jetzt haben sich gemäss Aussagen aus der Leserschaft wieder Bäume in der Schlucht verkeilt. Wie schwer die Folgen wiegen, ist noch unklar.
Weiter bis in die Aare
Die Flutwelle floss im Laufe des Abends weiter, bis die Emme östlich von Solothurn in die Aare mündet. Kurz vor 20 Uhr erreichte der Anschutz Kirchberg. Er wurde zu einem regelrechten Zuschauerspektakel. Um 21 Uhr gab der Kanton Bern wieder Entwarnung für die Gebiete an der Emme.
Hotel Kemmeriboden-Bad Kemmeriboden, Schangnau, Switzerland
Schangnau ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Emmental des Kantons Bern in der Schweiz.
Unter dem Namen existieren eine Einwohnergemeinde und eine Kirchgemeinde der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Eine Burgergemeinde gibt es nicht.
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