Schon heute verbrauchen Städte bis zu 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie und sind für 70 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes der Menschheit verantwortlich. In ihren Klimaschutzplänen sieht die Bundesregierung deshalb den Energie- und Wärmesektor als zentralen Dreh- und Angelpunkt für die geplante Senkung der CO²-Emissionen. Biobasierte Konzepte für Stadtentwicklung und -planung können einen erheblichen Teil zu einer klimafreundlicheren Welt beitragen. Doch wie können Städte zukünftig ausreichend mit erneuerbarer Energie versorgt werden? Welche biobasierten Alternativen gibt es zur herkömmlichen Energiegewinnung? Und wie können Bürgerinnen und Bürger aktiv an eine moderne Stadtentwicklung beteiligt werden?
Unser Gast ist Stefan Volkwein, Professor für Numerische Optimierung am Fachbereich Mathematik und Statistik der Universität Konstanz. Professor Volkwein erforscht Strategien der energieeffizienten Wärme- und Stromversorgung von städtischen Verteilnetzen. So entwickelte er unter anderem Energiestrategien zur CO²-Reduktion für die Stadt Konstanz. Im Interview erklärt er, wie die Mathematik zur optimalen Energieversorgung beitragen kann und welche Veränderungen Städte durchlaufen müssen, um energieeffizienter zu werden.
Übersicht:
1:13 Was führte Sie zu dem Thema Energie?
5:02 Sind Energieversorgung und Klimawandel die größten Problemzonen moderner Städte?
8:28 Wie ist es derzeit um die Strom- und Wärmeversorgung in Deutschlands Städten bestellt?
12:10 Sie haben an einem Forschungsprojekt mitgewirkt, dessen Ergebnis unter anderem ein Leitfaden für CO²-arme Strom- und Wärmenetze in Städten ist. Was haben Sie herausgefunden?
16:02 Gibt es bereits Städte, die so nachhaltig mit Energie versorgt werden, dass sie den Klimazielen von 2050 gerecht werden?
18:27 Die Universität Konstanz hat seit Frühjahr letzten Jahres eine Photovoltaik-Anlage, die zu einer solchen Energieüberproduktion fähig ist. Ist das die Lösung der Zukunft?
21:05 Neben Wind- und Solarenergie gibt es noch einige weitere innovative Lösungsansätze aus der Bioökonomie für eine nachhaltige Energiegewinnung, wie z.B. die Erzeugung von Biomasse aus Algen oder aus Abfall. Wie realistisch sind solche Konzepte für die Energieversorgung von Städten? Welche weiteren Ideen und Projekte gibt es?
23:56 Wie stellen Sie sich persönlich die Stadt der Zukunft vor?
27:33 Wie können Bürgerinnen und Bürger aktiv an einer modernen Stadtentwicklung und einem Übergang hin zu bioökonomischen Alternativen beteiligt werden?
Interview: Michael Wingens
Schnitt: Michael Siegel
Grafik: Tobias Tank, Michael Siegel
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