Opfer von Polizeigewalt haben kaum eine Chance vor Gericht recht zu bekommen. Das zeigt eine neue Studie von Wissenschaftlern der Uni Bochum, von denen einige inzwischen an der Uni Frankfurt lehren. Oft komme es gar nicht erst zu einem Strafverfahren. Die Studie ist die einzige unabhängige Untersuchung zu Polizeigewalt in Deutschland. Über 3.300 Betroffene von mutmaßlicher Polizeigewalt wurden für sie befragt, ebenso Mitarbeitende von Polizei und Justiz.
Eine niedrige Anzeigebereitschaft führe dazu, dass ein Großteil der Verdachtsfälle rechtswidriger polizeilicher Gewaltanwendungen im Dunkelfeld bleibt. Zudem werden mehr als 90 Prozent der Fälle, die zur Anzeige kommen, von den Staatsanwaltschaften eingestellt.
Einer der Studienautoren, Tobias Singelnstein, kritisiert im WDR-Interview, dass es in Deutschland keine transparente statistische Erfassung von Polizeigewalt gibt. Außerdem fehlen unabhängige Kontroll- und Beschwerdestelle für Opfer von Polizeigewalt.
Der Forscher bemängelt zudem, dass gesetzlich nicht explizit festgelegt ist, welche einfache körperliche Gewalt Polizisten erlaubt ist. «Aktuell wird sehr intensiv über Schmerzgriffe diskutiert und man sieht, dass die verschiedenen Polizeien in den verschiedenen Ländern da unterschiedliche Linien haben», nannte der Wissenschaftler ein Beispiel.
Mehr Infos über die Studie bekommt ihr hier: [ Ссылка ]
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Der Beitrag wurde am 16.05.2023 ausgestrahlt und gibt den Nachrichtenstand zu diesem Zeitpunkt wieder. Das Video wurde seitdem nicht aktualisiert.
