Kann ich meinen Hauszahnarzt behalten, auch wenn er oder sie nicht selber implantiert? Was geschieht während der Einheilzeit? Muss ich das Rauchen aufgeben? Kurze Infos über Zahnersatz auf Implantaten.
Zahnimplantate - nicht rauchen:
In der Regel heilen über 90 Prozent der künstlichen Zahnwurzeln erfolgreich ein. Rauchen erschwert jedoch die Einheilung deutlich. Im Durchschnitt ist das Risiko, ein Zahnimplantat zu verlieren, bei Rauchern doppelt so hoch als bei Nichtrauchern. Das Risiko steigt mit zunehmendem Nikotinkonsum. Bei starken Rauchern können bis zu einem Drittel der Implantate verloren gehen. Schuld ist die durch das Rauchen schlechtere Wundheilung. Ebenso ist die Gefahr des schnelleren und stärkeren Knochenabbaus in der Umgebung von Implantaten bei Rauchern deutlich höher. Es kann zu einem frühzeitigen Verlust des Implantats kommen. Raucher sollten bereits bevor ein Implantat gesetzt werden muss, dem blauen Dunst daher am besten abschwören.
Zahnimplantate - so werden sie gepflegt:
Abhängig vom individuellen Erkrankungsrisiko sind regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen für den Erfolg einer Implantation von zentraler Bedeutung. Der Zahnarzt oder eine speziell geschulte Mitarbeiterin zeigt dem Patienten im Rahmen des Mundhygienetrainings, wie Implantate richtig zu reinigen und zu pflegen sind. Besonders der Übergang zwischen Implantat und Zahnfleisch muss frei von bakteriellen Belägen bleiben. Ansonsten droht eine Periimplantitis, eine Entzündung rund um die künstliche Zahnwurzel. Im schlimmsten Fall muss der Zahnarzt das Implantat entfernen.
Wichtig daher: Säubern Sie Zahnzwischenräume und die Umgebung von Implantaten besonders intensiv. Zahnseide und spezielle Interdentalbürsten sollten täglich zum Einsatz kommen.
Zahnimplantat - so entstehen Entzündungen:
„Bei nicht ausreichender Pflege des implantatgetragenen Zahnersatzes können sich Bakterien am Implantatpfosten anheften, an ihm entlang nach unten wandern und eine Entzündung des Zahnfleischs verursachen“, verdeutlicht Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Frankfurt am Main. „Schreitet die Entzündung fort, kann sie auf den Knochen übergehen. Eine Periimplantitis entsteht. Sie ist oftmals schlimmer und verbreitet sich schneller als eine Parodontitis an natürlichen Zähnen.“
Das liegt am Aufbau des Implantats. So ist das aus dem Zahnfleisch herausragende Verbindungsstück glatt und bei der täglichen Mundhygiene leicht zu reinigen. Der im Knochen verankerte Teil besitzt jedoch Gewindegänge und eine raue Oberfläche. Sind Bakterien bis hierher vorgedrungen, ist es viel schwieriger, sie zu entfernen als an einem natürlichen Zahn. Eine Periimplantitis sollte immer und möglichst früh behandelt werden. Ohne Behandlung besteht die Gefahr des Implantatverlusts.
Zahnimplantat - so finden Sie den richtigen Zahnarzt:
Erster Ansprechpartner bei der Versorgung mit Zahnersatz ist immer der „Hauszahnarzt“. Er kennt Sie und Ihre Krankengeschichte (Anamnese) meist über viele Jahre. Wählen Sie eine Implantatversorgung, muss entschieden werden, wer die weiteren Behandlungsschritte durchführt. Denn nicht jeder Zahnarzt setzt die Implantate selbst. So kann es sein, dass der „Hauszahnarzt“ selber Erfahrungen beim Setzen der Implantate hat oder er aber im Team mit einem auf das Einsetzen von Implantaten spezialisierten Zahnarzt zusammenarbeitet.
Zahnimplantate: Zahntechniker fertigt Zahnersatz:
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind nach der Implantation wichtig. So kann der Zahnarzt prüfen, ob die künstliche Zahnwurzel gut einheilt. Nach etwa drei Monaten sollte das Implantat so fest im Knochen verwachsen sein, dass es belastet werden kann. Mit unterschiedlichen Methoden nimmt der Zahnarzt dann eine Abformung der Kieferverhältnisse vor. Die Abformung oder der Scan dienen dem Zahntechniker als Vorlage, um einen passenden Implantatpfosten auszuwählen und darauf den nach den Vorgaben des Zahnarztes gewünschten Zahnersatz individuell für den Patienten herzustellen. Die Herstellung von implantatgetragenen Kronen, Brücken und Prothesen (Suprakonstruktionen) erfordert auch vom zahntechnischen Meisterlabor besondere Kenntnisse und Fertigkeiten.
Weitere Infos unter:
www.prodente.de
www.facebook.com/prodente.e.V
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