19. 06. 2018 - Podiumsdiskussion zu der Arbeit „münsters GESCHICHTE VON UNTEN“ von Silke Wagner und dem Umweltzentrum-Archiv e.V. für die Skulptur Projekte 2007 mit Silke Wagner (Frankfurt a. M.), Dr. Bernd Drücke (Münster), Dr. Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München), Dr. Benjamin Lahusen (HU Berlin), Prof. Dr. Ursula Frohne (WWU) und Dr. Marianne Wagner (LWL-Museum für Kunst und Kultur).
Paul Wulf (1921-1999) steht als wichtiger Verfechter für die kompromisslose Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus, deren Opfer er selber war. Es war vor allem seine radikale Entscheidung, die von ihm in jahrelangen Recherchen zusammengetragenen Archivmaterialien als Schautafeln im Stadtraum zu präsentieren, die die bundesrepublikanische Gesellschaft zu einem Zeitpunkt mit ihrer jüngsten Vergangenheit konfrontierte, da diese noch weitgehend verdrängt wurde. Die Fortführung dieser Inanspruchnahme des öffentlichen Raums durch Silke Wagners Kooperation mit dem UWZ-Archiv, ihre Auseinandersetzung mit Paul Wulf, die Widerstände, mit denen sich Opfer der NS-Euthanasie auch nach der sogenannten „Stunde Null“ konfrontiert sahen und Denkmal und Archiv als zwei Formen der Erinnerungsarbeit wurden aus soziologischer, rechtshistorischer und kunstwissenschaftlicher Perspektive diskutiert.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung „[Counter-]Monuments. Erinnerungspraxen im öffentlichen Raum“, organisiert vom Forschungsprojekt zum Skulptur Projekte Archiv, einer Kooperation des Instituts für Kunstgeschichte der WWU Münster und des LWL-Museums für Kunst und Kultur. im Philosophikum.
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