Inzwischen ist für viele die Köllenspitze als der Berg mit dem anspruchsvollen Klettersteig bekannt. Aber auch der Normalweg hat es in sich. Zunächst wandert man auf nahezu kinderwagengerechten Bergpfaden bis zum Gimpelhaus und weiter auf bestens ausgetretenen Spuren in Richtung Köllenspitze/Gehrenspitze. Wir queren einige Felsen (Steinschlaggefahr!) und gelangen bald auf den Grat. Bereits hier ist die Aussicht auf imposante Felsen und das Tal weit unterhalb beeindruckend. Ab hier wird es jedoch auch anspruchsvoller. Zunächst geht es in leichterem Schrofengelände entlang des Grates, bis wir die erste Schlüsselstelle erreichen. Ein schmaler Kamin muss abgeklettert werden, die wenigen Züge auf unbeschreiblich blank pollierten Stufen hat schon so manche zum Umkehren bewogen. Und tatsächlich, auch mit viel Erfahrung im Fels kam mir noch nie solch ein abgespeckter Stein in die Finger. Die Stelle ist nicht ausgesetzt, muss aber zwingend geklettert werden. Anschließend wird ein weiteres Schrofen-/Geröllfeld gequert, bevor der finale Anstieg wartet. Durch eine weitere Rinne (Steinschlag!!) geht es vorwiegend in leichter Kletterei bergauf, die Schlüsselstelle wurde durch massive Tritte und ein Stahlseil entschärft. Für Unerfahrene dürfte aber auch dieser Abschnitt etwas knifflig sein - speziell im Abstieg. Belohnt wird das ganze mit einer phänomenalen Aussicht in die umliegende Täler, auf die Zugspitze und die zahllosen Gipfel der Alpen. Der Abstieg erfordert anschließend noch einmal volle Konzentration - hier sollte jeder unbedingt darauf achten, keine Steine loszutreten! Der kleine Kamin (erste Schlüsselstelle im Aufstieg) ist im Abstieg dafür deutlich leichter.
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