Singapur schien, die Ausbreitung des Coronavirus mit minutiöser Nachverfolgung im Griff zu haben. Nun steigt die Zahl der Infizierten aber doch deutlich. Der reiche Stadtstaat führt nun restriktivere Maßnahmen ein.
Singapur hat fast 20 000 ausländische Arbeitskräfte in zwei Wohnheimen unter Quarantäne gestellt. Sie dürften die Unterkünfte 14 Tage lang nicht verlassen, gab das Gesundheitsministerium am Sonntag bekannt. In den beiden Wohnheimen sind bislang insgesamt mehr als 90 Sars-CoV-2-Infektionen festgestellt worden. Allgemein hat die Zahl der Neuinfektionen in dem Stadtstaat zuletzt zugenommen.
Am Dienstag treten in Singapur weitreichende Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Schulen und Betriebe, die nicht als wesentlich gelten, werden für einen Monat geschlossen. Die Arbeitskräfte in Quarantäne werden laut dem Ministerium weiterhin ihren Lohn erhalten.
Singapur wird wegen der Coronavirus-Pandemie seine Schulen und die meisten Betriebe für einen Monat schließen. Unternehmen würden ab Dienstag, Schulen ab Mittwoch gesperrt, sagte Ministerpräsident Lee Hsien Loong am Freitag. Ausnahmen sollten für lebensnotwendige Dienstleister gelten, wie etwa Lebensmittelbetriebe, Supermärkte, Nahverkehr, Banken und Kliniken.
Lee sagte, angesichts der Infektionszahlen befürchte er eine Verschlechterung. Falls es einen weiteren großen Infektionsherd gebe, könne die Lage außer Kontrolle geraten. Er rief die Einwohnerschaft auf, zu Hause zu bleiben und nur zum Kauf notwendiger Dinge hinauszugehen.
Der Stadtstaat Singapur hat gut 5,5 Millionen Einwohner und bis Freitag 1049 Infektionen mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt. Fünf infizierte Personen sind gestorben. Zuletzt nahm die Zahl der registrierten Infektionen täglich um mehr als 50 zu.
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