Chiaroscuro Part II: »The Dark Side«
CLAUDE VIVIER »Lonely Child« for Soprano and Orchestra
Barbara Hannigan, Conductor
Aphrodite Patoulidou, Soprano
Orchestra of Ludwigsburg Festival
4th July, 2021
Katrin Schuster, Katrin Weinmann, Simon Claß, Manuel Widenmann Kamera
Sebastian Schmiedt, Matthias Pfund Bildtechnik
Daniel Wiesmann, Joshua Numrich Grafik
Tim Gotzkowsky Streamtechnik
Matthias Brugger Licht
Daniel Keinath, Bettina Bertók, Lorenzo Westermann, Andreas Barnowsky Ton
Patrick Heidorn Ü-Wagenleitung
Timo Schade Produktionsleitung
Jasmin Impertro Bildschnitt
Jörg Thomas Mohr Regie
Lucilla Schmidinger Produktion
Paul Gengenbach Redaktion ARTE Concert
Christopher Janssen Redaktion ZDF
Zum Höhepunkt ihrer einwöchigen Residenz bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen widmet sich Barbara Hannigan in ihrer ersten Zusammenarbeit mit dem Festspielorchester ganz dem Spiel von Licht und Schatten. Diese Inspirationsquelle entlehnt Hannigan, die sowohl Sopranistin als auch Dirigentin ist, einem Stil der barocken Malerei. Im gleichnamigen Programm wird das kontrastreiche »Chiaroscuro« in zwei aufeinanderfolgende Konzerte übersetzt. Mit »Bright Lights« eröffnet sich eine Welt optimistischer Klänge, einprägsamer Melodien und amüsanter musikalischer Einfälle. Igor Strawinskys »Pulcinella« ist geprägt von einem neoklassizistischen Ansatz, der nach seinen schroffen Vorgängerwerken einen freundlicheren Tonfall anstrebt. Joseph Haydns 90. Sinfonie wiederum zeigt, wie man auf musikalische Weise einen Witz erzählen kann. Zum krönenden Abschluss beeindruckt Hannigan in der schwungvollen Suite von George Gershwins »Girl Crazy« als Dirigentin gemeinsam singend mit dem ganzen Festspielorchester. Dieser Ausgelassenheit antwortet »The Dark Side« mit tiefgründigen Emotionen: In Charles Ives »The Unanswered Question« wird die Unmöglichkeit einer Beantwortung der immerwährenden Frage nach der Existenz offengelegt. Basierend auf einem Gedicht von Richard Dehmel, wird Arnold Schönbergs »Verklärte Nacht« gleichermaßen durchtränkt von Melancholie, Selbstzweifeln und Krisen. Noch kurz vor seinem Schritt in die Atonalität findet Schönberg in diesem Werk mit einem versöhnlichen und trostvollen Dur-Schluss Licht im Dunkel. Der eindringliche Gong aus Claude Viviers »Lonely Child« entlässt das Publikum schließlich im musikalischen Schwebezustand in die Nacht.
Eine Produktion der Ludwigsburger Schlossfestspiele in Koproduktion mit dem ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE Concert. Gefördert durch Wüstenrot Stiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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