US-Präsident Joe Biden plant ungeachtet zunehmender Rückzugsaufforderungen aus den eigenen Reihen für diesen Freitag in Detroit einen Wahlkampfauftritt. Noch als Kandidat hatte Biden sich vor vier Jahren vor Anhängern in einer Highschool in der Großstadt im Staat Michigan im Beisein seiner heutigen Stellvertreterin Kamala Harris und aufstrebenden Politikern der Demokraten als Brücke zur nächsten Generation von Anführern bezeichnet. Inzwischen strebt er die Wiederwahl im November an, muss sich nach seinem desaströsen Auftritt im TV-Duell mit seinem Vorgänger Donald Trump aber Zweifeln an seiner geistigen Frische für eine zweite Amtszeit stellen.
Bei seiner mit Spannung erwarteten Pressekonferenz zum Ende des Nato-Gipfels antwortete Biden am Donnerstag auf die Frage, warum er sich nicht länger als «Brücke» für die nächste Generation sehe, dass sich die Lage, die er bei seinem Amtsantritt 2021 vorgefunden habe, im Hinblick auf die Wirtschaft und die Außen- und Innenpolitik verändert habe.
«Wir sind noch nie an diesem Punkt gestanden», erklärte Biden. «Und das ist der andere Grund, warum ich nicht, wie Sie sagen, an die nächste Generation übergeben habe. Ich muss den Job zu Ende bringen.»
Seit dem TV-Debakel vor zwei Wochen haben sich Biden und sein Team bemüht, mit Auftritten in umkämpften US-Staaten, Interviews und dem Solo-Pressetermin vom Donnerstag, nervöse Kongressabgeordnete und Spender davon zu überzeugen, dass die missratene Debatte gegen Trump nur ein Ausrutscher war. Doch am Unbehagen bei vielen Demokraten hat sich nichts geändert. Bislang haben ein Senator und 16 Abgeordnete der Demokraten öffentlich den Rückzug Bidens gefordert - der letzte derartige Aufruf der Parlamentarier Jim Himes, Scott Peters und Eric Sorensen kam am Donnerstagabend (Ortszeit), als der Präsident seine Pressekonferenz beendete.
Und mit der Ex-Vorsitzenden des Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, legte zuletzt eine gewichtige Stimme bei den Demokraten dem 81 Jahre alten Amtsinhaber nahe, dass er eine Entscheidung zu treffen habe, ob er im Rennen bleiben wolle. Dabei hat Biden wiederholt klargestellt, dass er an seiner Kandidatur festhalte.
Im Wahlkampf konzentriert sich Bidens Team auf die sogenannte blaue Mauer aus Michigan, Wisconsin und Pennsylvania - also alles US-Staaten, die 2020 an den Demokraten gingen. In den vergangenen Wochen trat der Amtsinhaber schon in Madison im Staat Wisconsin sowie in Philadelphia und Harrisburg in Pennsylvania auf. In Detroit hofft Biden, dass die dort ansässige große schwarze Gemeinde sich im Kampf um Michigan für ihn mobilisieren lässt.
Doch bei seinem geplanten Auftritt am Freitag werden wichtige demokratische Politiker im Staat auffälligerweise fehlen. Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer, immerhin Co-Vorsitzende von Bidens Kampagnenteam, ist auf Reisen. Abwesend werden zudem Senator Gary Peters und die Kongressabgeordnete Elissa Slotkin sein. Und der Präsident der mächtigen Gewerkschaft United Auto Workers, Shawn Fain, war am Freitag auf dem Weg zu einer Konferenz.
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