Nordöstlich von Markt Schwaben liegt das Dorf Unterschwillach, das zur Pfarrei Ottenhofen gehört. Seine hübsche barocke Kirche ist geräumiger als die Hauptkirche der Pfarrei, doch war Ottenhofen als Adelssitz stets Pfarrort.
Der Vorgängerbau der heutigen Kirche war dem hl. Ulrich geweiht, dessen Figur sich im linken Seitenaltar befindet. Nach starker Beschädigung durch Turmeinsturz wurde die Kirche 1735 neu errichtet; sie erhielt den hl. Stefan als Patron und übernahm die Altarausstattung der älteren Kirche aus der 2. Hälfte des 17.Jahrhunderts.
Baumeister war Johann Baptist Lethner aus Erding. Es handelt sich um seinen ersten kompletten Kirchenneubau. Dieser zeigt schon die für ihn typischen Stilformen, so vor allem die in Rundbogennischen angebrachten Lichtschlitze im Turm. Während sein Vorgänger Anton Kogler zumeist kräftige, viereckige Türme entwarf, die diesen Landstrich ebenso prägen, bevorzugte Lethner Eckabschrägungen im oberen Turmbereich, was dem Zeitgeschmack entgegenkam, der sich langsam dem Rokoko näherte.
Im Turm hängen 2 Glocken (die große läutet hier, die kleine ist beim Viertelstundenschlag zu hören):
1. Ton as', Inschrift (in Kapitalis) "Vor Blitz und Ungewitter beschütze uns o Herr!", Reliefs Christi und Mariens, undatiert. Gießerinschrift von Karl Czudnochowsky, der im Signet noch als Bachmair Nachfolger firmiert, es dürfte also eine recht frühe Glocke nach 1945 sein.
2. Hl. Stephanus, Ton c'', 1921 von Josef Bachmair in Erding gegossen.
Ihre Inschrift enthält ein Gedenken an die Gefallenen des Krieges.
Herzlichen Dank an die freundliche Mesnerin fürs Öffnen der Kirche und die Erlaubnis, auf den Turm zu steigen, um Infos zu den Glocken zu finden!
Zum Ausklang ist noch ein idyllisches Motiv zu sehen, leider nicht an der Schwillach, sondern an der Sempt, zwischen Unterschwillach und Ottenhofen.
Aufnahmen vom 15.6. 2014
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