3. Video "Vom Jugendmedienschutz (JuSchG/JMStV) zur Medienbildung" der 4. Sitzung zu "Mediensozialisation & familiäre Medienerziehung".
Aufzeichnung der Vorlesung "Einführung in die Medienpädagogik" von Prof. Dr. phil. Thomas Knaus an der PH Ludwigsburg. Bei diesem Video handelt es sich um Teil 3 von 4 der vierten Sitzung zu "Mediensozialisation & familiäre Medienerziehung" in dem die in den bisherigen Sitzungen bearbeiteten Schwerpunktthemen "Sozialisation" und "gesellschaftlich-kulturelle Medienentwicklung" zusammengeführt werden: Es wird deutlich, dass Sozialisation in einer durch den medialen und digitalen Wandel geprägten Gesellschaft sehr häufig *Medien*sozialisation ist. Heute sind Lebenswelten Medienwelten und Medienwelten sind Lebenswelten. Da die Medien in unserer Gesellschaft eine so wesentliche Rolle einnehmen, ist die adäquate Vorbereitung auf diese durch Medien und digitale Technik geprägte Welt sehr wesentlich. In Form der (familiären) Medienerziehung beginnt diese bereits im frühen Kindesalter. Vor allem die Eltern und erweiterte Familie – die erste Sozialisationsinstanz – ist in Bezug auf die Medienerziehung gefordert. Im letzten Schwerpunktthema wurde aber deutlich, dass aufgrund des *steten* Medienwandels Medienbildung zu einer lebenslangen Aufgabe geworden ist. Nicht nur Heranwachsende, sondern auch ihre Eltern müssen also bezüglich medialer und digitaltechnischer Entwicklungen stetig hinzulernen. Mittels einiger Studien werde ich die Medienzugänge, typische Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, die (selbsteingeschätzte) Medienerziehungskompetenz der Eltern und die Medienkompetenz Erwachsener beleuchten. Es wird deutlich, dass Medienbildung zwar eine lebenslange Aufgabe ist, aber diese Aufgabe von erschreckend wenigen Erwachsenen gemeistert wird. Als Erziehung werden klassischerweise die bewussten bzw. intentionalen Handlungen eines erfahreneren Menschen (Erzieher*in) definiert, die einen weniger Erfahrenen („Zögling“) zur selbständigen Lebensführung befähigen sollen. Wie aber ist künftig aber Erziehung möglich, wenn die/der Erzieher*in nicht (mehr) die "erfahrene" Person ist?
Medien sind für die psychosoziale Entwicklung von Heranwachsenden wesentlich und Heranwachsende können Medien dazu nutzen, um Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Nicht alle medialen Inhalte sind aber für Kinder oder Jugendliche geeignet. Medienerziehung kann als Versuch verstanden werden, Kinder und Jugendliche vor den negativen Auswirkungen nicht geeigneter Medieninhalte zu schützen. Um Familien und Eltern in der Medienerziehung zu unterstützen sowie ihnen auch einen inhaltlichen Rahmen gesellschaftlich akzeptierter Mediennutzung durch Kinder und Jugendliche bereitzustellen, hat der Gesetzgeber sich mit dem Jugendmedienschutz befasst. In diesem dritten Video zum Schwerpunktthema "Mediensozialisation und (familiäre) Medienerziehung" befasse ich mich in einem kurzen Exkurs mit den Hintergründen, rechtlichen Grundlagen und der Wirksamkeit der einschlägige Gesetze – dem Jugendschutz-Gesetz (JuSchG) und Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) – am Beispiel des Jugend(medien)schutzes in Deutschland. Erkenntnis dieser Betrachtungen ist, dass der Jugendmedienschutz ein wesentlicher Bestandteil des Generationenverhältnisses und damit Teil "gesellschaftlicher Medienerziehung" ist, da hierin zum Ausdruck kommt, wie die ältere Generation den Medienumgang (und damit auch die Lebenswelt) der jüngeren Generation betrachtet und bewertet. In diesen generationenbezogenen Betrachtungsweisen lassen sich nicht nur medienbezogene Irrtümer, sondern auch spezifische Positionen in Bezug auf die Mediennutzung identifizieren – Positionen, die im nächsten Video zu diesem Themenschwerpunkt kurz vorgestellt und diskutiert werden.
Ziel der Vorlesung ist es, einen orientierenden Überblick in die erziehungswissenschaftliche und medienwissenschaftliche Disziplin Medienpädagogik und ihre Aufgaben-, Berufs- und Arbeitsfelder, Ziele und Intentionen zu geben. Fokus liegt auf der (medien-)pädagogischen und didaktischen Arbeit in Schule und Unterricht. Zielgruppe des Videos sind Studierende der Erziehungswissenschaften, der Sozial- und Medienpädagogik, der Erwachsenenbildung, der Kultur- und Medienbildung sowie angehende Lehrerinnen und Lehrer in der ersten Phase der universitären Lehrerinnen- und Lehrerbildung.
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