Es läutet die Canisiusglocke (c") der Wiener Canisiuskirche im 9. Bezirk. Auch wenn sie die einzige Glocke der Pfarre ist, handelt es sich hier um eine besondere Rarität: sie stammt von der Glockengießerei Grassmayr aus der Zwischenkriegszeit, genau genommen aus 1925. Sie ist der letzte Überrest des Geläutes aus der Zwischenkriegszeit.
Das Zwischenkriegsgeläute von 1925 bestand aus 6 Glocken. Erzählungen zufolge dürfte es sich hier um ein ausgefülltes Salva-Regina Motiv mit Oberoktave gehandelt haben (c'-d'-e'-g'-a'-c"). Es schien - wie viele andere Kirchen in Wien - mit Klöppelfängern versehen zu sein, da sich in der Glockenstube ein Grassmayrklöppel mit Fanggabel befindet (dieser gehörte vermutlich einer der 2 größeren Glocken). Und doch erinnert im Glockenstuhl einiges an die Vergangenheit, wie in den Bildern im Anschluss des Läutens gezeigt wird.
Im Stockwerk unter der Glockenstube befindet sich eine historische, nicht mehr in Verwendung Glockensteuerung. In der Nachkriegszeit bekam die kleine zurückgebliebene Glocke eine Pax-Steuerung von Pfundner, die bis heute lobenswerterweise unberührt blieb. Leider baute er einen Gegengewichtsklöppel ein, was hier überhaupt nicht nötig ist. Trotzdem beeinträchtigt der Patentklöppel das Klangbild der Glocke so gut wie gar nicht.
Mein Dank geht an den sehr netten Pfarrer, der die Aufnahme ermöglichte und schon vor dem regulären Mittagsläuten die Glocke extra einschalten hat lassen.
Aufgenommen am 14. 10. 2022, um 11:45
Dieses Video widme ich einer guten Freundin, die in den letzten Jahren in der Pfarre mitwirkte, welche im Sommer 2022 nach kurzer, schwerer Krankheit zu Gott heimgerufen wurde.
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