"Bis zu 40 Prozent aller Flüchtlinge sind durch ihre Erlebnisse von Elend und Krieg in ihren Heimatländern traumatisiert und haben oft schwere seelische Schäden durch ihre Fluchterlebnisse", warnt Psychotherapeutin Dr. Maggie Schauer. Politik und Behörden sorgten zumeist nur für organisatorische Voraussetzungen zur Aufnahme von Flüchtlingen, dies sei jedoch nicht ausreichend.
Die Leiterin des Kompetenzzentrums für Psychotraumatologie der Universität Konstanz kümmert sich seit Jahrzehnten um die therapeutische Trauma Behandlung von Kindersoldaten, Folteropfern und Kriegsflüchtlingen.
Im Dialog berichtet sie Moderator Michael Krons von schwersten psychischen Folgen vieler Flüchtlinge, die nach Europa gekommen sind. Dr. Maggie Schauer verlangt eine schnelle Schaffung von Therapieeinrichtungen, um die Menschen auch seelisch wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Geschieht dies nicht fürchtet die Therapeutin Langzeitfolgen, die kurzfristig aber auch noch nach Jahren schwere Folgen haben können. Neben humanitären Gründen ist eine Behandlung der Traumata auch die Voraussetzung, um die Menschen wirklich in die europäischen Gesellschaften integrieren zu können. Selbst nach der Rückkehr in ihre Heimatländer seien traumatisierte Menschen nicht in der Lage den Aufbau einer stabilen Gesellschaftsstruktur zu schaffen. Da aktuell rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind, sieht die Therapeutin ein globales Problem.
Moderation: Michael Krons
