„Fischer quälen, Ströbele wählen“, so stand es 2002 auf den vom Comic-Künstler Seyfried gestalteten Wahlplakaten des grünen Kandidaten Hans-Christian Ströbele in seinem Berliner Wahlkreis, und tatsächlich schaffte er es damit, als erster Grüner überhaupt ein Direktmandat für den Deutschen Bundestag zu gewinnen. Legendär auch, wie er mit seinem Fahrrad als „Kümmerer“ durch Kreuzberg radelt oder als Schiedsrichter Fußballspiele zwischen Grünen und Autonomen leitet. Der streitbare Rechtsanwalt, in den siebziger Jahren einer der Verteidiger im Stammheimer RAF-Prozess, ist ein Vermittler, der aber auch polarisiert. Zur Wahl im letzten Jahr trat er nicht mehr an und schied nach 19 Jahren aus dem Bundestag aus. Uwe Doll wird im Gespräch mit Hans-Christian Ströbele nicht nur nach seiner Bilanz dieser Zeit fragen, sondern auch die Wurzeln seiner manchmal widersprüchlich erscheinenden Persönlichkeit zu ergründen suchen.
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