»Fiktionen« ist ein wissenschaftliches Grundlagenwerk, hoch komplex und anspruchsvoll. Anschaulich, politisch und aktuell sind indes die Bezüge, die Gabriel im Gespräch mit Moderator Thomas Fechner-Smarsly eröffnet: zu Donald Trump, Goethes »Faust« und der Corona-Krise.
Die Buchpremiere wurde am 25.05.2020 vom Literaturhaus Bonn per Livestream auf Facebook und Youtube übertragen.
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Fast sind Wirklichkeit und Fiktion heute ununterscheidbar. Davon ist nicht nur die mediale Öffentlichkeit, sondern auch das Selbstverständnis der Literatur- und Geisteswissenschaften betroffen. Um dieser Sackgasse zu entrinnen, entwickelt Markus Gabriel in seinem neuen Buch eine realistische Philosophie der Fiktionalität, die zugleich die Fundamente einer Theorie der Objektivität der Geisteswissenschaften legt. Ein philosophisches Grundlagenwerk.
In seinem Zentrum steht die »Selbstbildfähigkeit« des Menschen. Fiktionen wie Anna Karenina, Macbeth oder Jed Martin, der Protagonist in Michel Houellebecqs »Karte und Gebiet«, sind wirksame Prozesse der Selbstdarstellung der geistigen Lebensform des Menschen. Um dies anzuerkennen, muss der anthropologischen Zentralstellung der Einbildungskraft zu ihrem Recht verholfen werden. Gabriels Neuer Realismus überwindet den falschen Gegensatz von Sein und Schein, um unseren bedrohten Sinn für das Wirkliche zu rekalibrieren.
Markus Gabriel, geboren 1980, ist Inhaber des Lehrstuhls für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und Gegenwart an der Universität Bonn. Vor allem mit seinem Bestseller »Warum es die Welt nicht gibt« (2013) wurde er weit über die Grenzen der Fachwelt hinaus bekannt.
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Markus Gabriel im Suhrkamp Verlag: [ Ссылка ]
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