Die Kuh als Klimasünder ist ein gesellschaftspolitisches Thema, welches im Zuge des Klimawandels zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie wird immer wieder für den Klimawandel verantwortlich gemacht und als Klimakiller dargestellt. Dabei wird vergessen, dass dem Wiederkäuer eine ganz zentrale Funktion in der Mensch-Tier-Beziehung zukommt. Mit seinem Vormagensystem schafft er es, aus Futtermitteln, welche für die menschliche Ernährung wertlos sind, hochwertige Lebensmittel wie Milch und Fleisch zu produzieren. Das Geheimnis ist die Pansenfermentation, ein mikrobiologischer Gärprozess von Futtermitteln, bei dem Methan gebildet und in Folge des Ruktus freigegeben wird.
Nach den Klimabilanzierungsregeln emittierte Österreich im Jahr 2012 insgesamt 80,1 Mio. Tonnen CO2-äquivalente Treibhausgasemissionen. Die Emissionen im Sektor Landwirtschaft sind auf verschiedene Quellen zurückzuführen. So beträgt der Anteil der verdauungsbedingten Emissionen der Wiederkäuer an den nationalen THG-Emissionen 3,7 %. Weitere 3,8 % (vor allem Lachgas) entstehen bei der Düngung landwirtschaftlicher Böden. Der Lagerung von Wirtschaftsdüngern (Wirtschaftsdünger-Management) sind Methan und Lachgasemissionen im Umfang von 1,6 % zuzuschreiben. In Summe emittiert die österreichische Landwirtschaft 7,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (2012) und damit 9,4 % der nationalen THG-Emissionen.
Mit der Respirationsanlage ist es möglich, die Klimawirkung der Wiederkäuer zu erheben. Es werden umfangreiche Methoden und Maßnahmen entwickelt, welche zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen beitragen.
Die an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein stationierte Respirationsanlage ist ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz, welcher dem Sektor Landwirtschaft zuzuschreiben ist.
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