Siegfried und Genoveva lebten in der seligsten Eintracht. Allein diese Seligkeit währte nur wenige Wochen. Eines Abends hörten sie plötzlich draußen vor dem Schlosse kriegerische Trompeten. "Was gibt's?" - rief der Graf seinem Stallmeister entgegen. "Krieg!" - antwortete dieser. Genoveva überreichte nun ihrem Mann Schwert und Lanze: "Führe diese Waffen für Gott und Vaterland - zum Schutze wehrloser Unschuld und zum Schrecken übermütiger Verbrecher!" - sprach sie und sank ihm dann bleich in die Arme. Bange Ahnungen künftiger Leiden erfüllten ihr Herz. "Sei getrost, Genoveva!" - sprach der Graf. "Überall sind wir in Gottes Hand. Lebe wohl, gedenke meiner, und bete für mich!" Golo, der Hausmeister, war ein Mann ohne Gottesfurcht und Gewissen. Er wurde so frech und unverschämt, dass er Genoveva die schändlichsten Anträge machte, die man einer ehrliebenden Frau nur machen kann. Sie wies ihn mit all dem Abscheu und Unwillen ab. Und dann beschloss Golo sie zu verderben... Nach vielem Leiden aber kommt alles wieder auf seinen Platz. Wie geschah es denn?...
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