Gegen Ende des Mittelalters fanden die hohen, widerstandsfähigen Burgmauern einen würdigen Gegner: die Artillerie hielt Einzug. Dieses neue schiesspulver Waffensystem veränderte die europäische Kriegführung, besonders den Belagerungskrieg, nachhaltig. Ihr gewaltiger Einfluss lässt sich am besten an ihrem widerstandsfähigsten Gegner illustrieren, der Festungsmauer. Im 14. Jahrhundert konnte eine gute Mauer einem Angriff mit Belagerungswaffen mehrere Monate widerstehen. Mitte 15. Jahrhundert dagegen, als die Artillerie so weit entwickelt war, dass sie einigermassen wirksam eingesetzt werden konnte, fielen dieselben Mauern innerhalb weniger Tage. Die mittelalterliche Burg hatte ihr Kryptonit gefunden. Natürlich dauerte es nicht lange, bis Festungsingenieure begannen aufwändigere und widerstandsfähigere Verteidigungsanlagen zu errichten und bereits im frühen 16. Jahrhundert konnte eine Festung einer Belagerung mit schwerer Artillerie wieder mehrere Monate lang standhalten. In diesem Video schauen wir uns an, was es mit dem Aufkommen und der Verbreitung der Artillerie auf sich hat.

Bibliografie
Ayton, A., / Price, J. L., (Hrsg.), The Medieval Military Revolution. State, Society and Military Change in Medieval and Early Modern Europe, 199J. Black, A Military Revolution? Military Change and European Society 1550–1800, 1991.
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Ortenburg, G., Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Landsknechte (Heerwesen der Neuzeit, Abt. 1, Bd. 1) Koblenz 1984.
Rogers, C. J., Military Revolutions of the Hundred Years War, in: Rogers et al. The Military Revolution Debate. Reading on the Military Transformation of Early Modern Europe, 1995, p. 13-35.
Schmidtchen, V., Kriegswesen im Spätmittelalter, 1990.

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