Kroatische Spezialeinheiten schaffen Flüchtlinge laut Medienrecherchen in verdeckten Operationen gewaltsam aus der EU. Damit solle ihnen verwehrt werden, Asylanträge zu stellen. Ein ARD-Team konnte erstmals im Video festhalten, wie Maskierte Uniformierte an der kroatisch-bosnischen Grenze bei Pushbacks auf Menschen einschlagen.
Die illegalen Aktionen würden teils mit europäischen Steuergeldern finanziert. Die Aktionen verstoßen zudem gegen Völker- und EU-Recht. Bei den Operationen verschleiern die Einheiten meist ihre Identität: Sie tragen Uniformen ohne Abzeichen und Sturmhauben.
In Kroatien schlagen die Polizist:innen den Berichten zufolge auf Flüchtlinge ein und treiben sie dann zurück nach Bosnien und Herzegowina. Die Rechercheure filmten insgesamt elf Pushbacks. Anhand der Uniformen und der Ausrüstung ließen sich die Männer als Mitglieder der staatlichen Interventionspolizei identifizieren, die dem Innenministerium untersteht. Schon in der Vergangenheit gab es etliche Berichte über gewaltsame Pushbacks an der kroatischen Grenze. Bislang hatten kroatische Behörden die Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen.
Das Rechercheteam hat gemeinsam mit Medienpartnern von Lighthouse Reports, dem ARD-Magazin Monitor, SRF Rundschau, dem "Spiegel", der Zeitung "Libération", dem niederländischen Sender Pointer, und Novosti und RTL aus Kroatien knapp neun Monate lang Pushbacks an der kroatisch-bosnischen Grenze untersucht.
Die Reporter:innen legten sich dafür auf die Lauer, verkleideten sich als Fischer, saßen in Jägerkleidung im Gebüsch, ließen Drohnen aufsteigen, werteten Satellitenaufnahmen und hunderte Social-Media-Accounts kroatischer Polizist:innen aus und sprachen mit einem Dutzend Quellen, die nah legen, dass die Befehle für die Pushbacks von der Regierung kommen. An fünf verschiedenen Orten an der bosnisch-kroatischen Grenze filmten sie zwischen Mai und September 2021 insgesamt elf Pushbacks.
Mehr dazu:
[ Ссылка ]
Ещё видео!