Noch immer wird an manchen Orten aufgeräumt, noch immer sitzt der Schock tief nach den heftigen Regenfällen vergangenen Donnerstag. Angesichts des Klimawandels könnten solche extremen Niederschläge in kurzer Zeit häufiger werden. Immer wieder wird über die Anpassung von Städten an zunehmende Wetterextreme wie eben Starkregen oder auf der anderen Seite Dürreperioden gesprochen. Aber wie gut ist die Stadt Nürnberg darauf vorbereitet – eine Frage die seit letztem Donnerstag wieder diskutiert wird.
Vollgelaufene Unterführungen und Keller, Stromausfälle oder im Wasser stehende Autos und Straßenbahnen: Das hat in Nürnberg letzte Woche zu einer Ausnahmesituation geführt. Manche Wetterexperten und -expertinnen sprechen sogar von einem “100-Jahre-Ereignis“. Laut der Stadtentwässerung Nürnberg fielen in der Nürnberger Innenstadt bis zu 70 Liter in einer dreiviertel Stunde. Wegen der Altbebauung in der Südstadt sei es laut Nachtmann hier unmöglich, das Wasser etwa über Wiesen und Felder abzuleiten und die Kanalisation so zu entlasten. In Vorbereitung auf weitere Starkregenfälle fordert er eine Mitwirkung der Bürger und Bürgerinnen.
Dass solche Ereignisse wie letzte Woche nicht einmalig sind, davon sind Klimaexperten und -expertinnen überzeugt. Sie gehen von einer Zunahme von Wetterextremen aus: Im Sommer längere Dürreperioden, gefolgt von starken Gewittern und Unwettern. Das ist ein Problem. Denn trockene Böden können bei starkem Regenfall weniger Wasser aufnehmen und das Wasser bleibt an der Oberfläche. Laut Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen – wie etwa von der FAU – ist das Schwammstadtprinzip hier vielversprechend. Während eine Gemeinde in Hamburg schon ganz nach diesem Konzept handelt, steht Nürnberg erst am Anfang. Ein Schritt zur Schwammstadt: Künftig muss Regenwasser in der Noris nicht mehr in Kanalrohre abgeleitet werden, sondern kann etwa auch in offene Gräben eingeleitet werden. Manchen geht das Tempo in der Stadt aber nicht schnell genug. Der Bund Naturschutz fordert zum Beispiel jetzt eine schnellere Entwicklung und statt versiegelten Flächen mehr Grün.
