Geläute der katholischen Herz-Jesu-Kirche (Jugendkirche) in Rorschach im Kanton St. Gallen
5 Glocken
Stimmung: B° d' f' g' a'
Giesser: Rüetschi/Aarau 1942
Ende des 19. Jahrhunderts herrschte in der Seminarkapelle Mariaberg, wie auch in der Pfarrkirche St. Kolumban grosse Platznot. Rorschach zählte damals gegen 13'000 Einwohner (Stickereihochblüte) mit entsprechender Kinderzahl. Ein Kirchbauverein beauftragte Architekt Hardegger, St. Gallen, zur Ausarbeitung eines Projekts. Sammlungen in Rorschach und Umgebung erstrebten die notwendigen Geldmittel. Baubeginn war 1895, die Grundsteinlegung erfolgte durch den Bischof von St. Gallen, Augustinus Egger anno 1896. Zeichen davon sind am Fusse der äusseren östlichen Stützmauer ersichtlich.
Die fertig gestellte Kirche wurde am 25. Mai 1899 durch Bischof Augustinus von St. Gallen geweiht. Der Chronist vermerkt dies als «Freuden- und Gnadentag für die Kirchgemeinde Rorschach». Bereits damals sprach man davon, dass «in dieser so materiell gesinnten Zeit der Bau der Jugendkirche den Beweiss geliefert hat, dass sie noch fähig und bereit ist, zur Ehre Gottes und zum Heile der unsterblichen Seelen Opfer zu bringen.». Der Bau der Herz-Jesu-Kirche fiel gerade mit jenem Jahre zusammen, als der Bischof von St. Gallen «seine» Diözese dem göttlichen Herzen Jesu weihte und Papst Leo XIII. den gesamten Erdkreis dem gleichen Geheimnis der erbarmenden Liebe Jesu weihte.
Heutzutage ist die Jugendkirche in Rorschach eine der letzten verbliebenen «Hardegger-Kirchen», die von der architektonischen Genialität des St. Galler Architekten zeugen. Das im schlichten, fast himmelwärts strebenden Stil gebaute Gotteshaus erinnert -- wenn im Innern die Lichter brennnen und das Leuchten durch die schlanken Fenster nach aussen dringt -- besonders in der kälteren Jahreszeit und bei Dämmerung an einen geheimnisvollen Sakralbau in England. Der dekorative Schmuck des Steinbaues entstand 1898. Die Steinbildhauer Bopp, Rorschach und Hüning, St. Gallen schufen aus den eingemauerten Steinblöcken zierliche Kapitale, Piedestale und Konsolen in Blatt- und Tierornamenten. Da sind Drachen, Eulen- und Bocksgestalten in die Steinträger verbannt.
Rorschach liegt am Südufer des Bodensees gegenüber der deutschen Bodenseestadt Lindau.
Herzlichen Dank an den Mesmer
Aufnahmedatum: Samstag, 25. Februar 2012
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