...Kurzbiographie Johann Gottlieb Fichte:
"Uebrigens ersuche ich Sie, und alle, die mir nicht Unrecht thun wollen,
keiner Nachricht zu glauben, bis ich selbst reden werde."
Fichte in einem Brief an den Schriftsteller und Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi.
Das Zitat bezieht sich auf die Umstände seiner Entlassung aus der Jenaer Professur, April 1799
Kurzbiographie: Johann Gottlieb Fichte
* 19. Mai 1762 Rammenau / Oberlausitz, † 29. Januar 1814 Berlin
Der deutsche Philosoph Johann Gottlieb Fichte studierte ab 1780 Theologie und Philosophie in Jena und später in Leipzig. Nach dem Studium war er, um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, lange Zeit als Hauslehrer tätig. Auf Grund einer Stelle, die man ihm anbot, ging er für zwei Jahre nach Zürich.
Wieder zurück in Deutschland lernte er die Philosophie Immanuel Kants (1724-1804) kennen. Von dieser stark beeinflusst, erschien 1792 Fichtes "Versuch einer Kritik aller Offenbarung". Hinter diesem Werk, welches anonym erschien, vermutete man zuerst Immanuel Kant als Autor. Nach Richtigstellung durch Kant wurde Fichte schnell berühmt und man bot ihm daraufhin einen Lehrstuhl für Philosophie in Jena an.
1794 übernahm er diesen Lehrstuhl und befasste sich mit der Wissenschaftslehre, der theoretischen Philosophie, der Rechts- und der Moralphilosophie. Fichte machte sich aber im Laufe der Jahre durch die Verbreitung atheistischer Ideen in Jena unbeliebt. Als 1799 Fichtes Streitschrift "Atheismusstreit" erschien, zwang ihn der Fürstenhof in Weimar zum Rücktritt.
Er setzte sein Schreiben und Lehren fort und erhielt 1805 einen Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen. 1806 war er eine Zeit lang in der Geburtsstadt Kants, in Königsberg. 1807/1808 fordert er in seiner "Rede an die deutsche Nation" die geistige Erneuerung durch eine allgemeine Nationalerziehung. 1810 wurde er der erste Rektor der neu gegründeten Universität in Berlin. Bedingt durch die Expansionsbestrebungen Napoleons, Fichte sah die Unabhängigkeit der deutschen Staaten gefährdet, rief er zum Widerstand gegen die Besatzer auf und wurde zum Verfechter des deutschen Nationalbewusstseins.
Fichte zählte neben Georg Wilhelm Hegel (1770-1831) und Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854) zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen philosophischen Idealismus.
Alle Kraft des Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst und Überwindung seiner selbst.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
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Aufrichtigkeit und Geradheit wirken am meisten wo sie am seltensten sind; ich habe mit diesen Dingen nie mehr gewirkt als bei falschen Leuten.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
Die gewöhnliche Annahme, daß der Mensch von Natur selbstsüchtig sei und auch das Kind mit dieser Selbstsucht geboren werde, gründet sich auf eine sehr oberflächliche Annahme und ist daher durchaus falsch.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
Quelle: Fichte, Reden an die deutsche Nation, 1808
Freiheit, auch in den Regungen des äußerlichen Lebens, ist der Boden, in welchem die höhere Bildung keimt.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
Quelle: Fichte, Reden an die deutsche Nation, 1808
Daher denn auch in einem Zusammenhange, wo die Bestrafung von keiner Scham begleitet wird, es mit der Erziehung zu Ende ist.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
Quelle: Fichte, Reden an die deutsche Nation, 1808
Alles was ist, ist Ich.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
Quelle: Fichte, Sämtliche Werke, 1845-1846
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