„Allgemein sind immer alle für Klimaschutz und die Bewältigung der Klimakrise“, sagt Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), „aber wenn es um das eigene Leben geht und wenn es nicht mehr nur um die Erderwärmung geht, sondern um die Wohnzimmererwärmung, dann wird es auf einmal kritisch. Das verstehe ich auch, und umso mehr ist unser Job, das gut zu machen.“
Es gehe nicht darum, einen „Lebensstil zu diktieren“, so Göring-Eckardt, sondern es gehe um die Frage, „wie schaffen wir es, dass wir nicht in einer Welt leben, wo wir mit den Auswirkungen der Klimakrise nicht zurechtkommen.“
Selbstkritisch räumt Katrin Göring-Eckardt ein, dass man beim Thema Heizen nicht gut kommuniziert habe. „Beim Heizen ist es eine ganz einfache Angelegenheit, und das haben wir wirklich nicht gut gemacht. Wir hätten den Leuten sagen sollen, wisst ihr was, wir müssen dafür sorgen, dass ihr das in fünf und zehn Jahren noch bezahlen könnt. Deswegen müssen wir uns jetzt überlegen, welche Heizung haben wir dann. Weil das Gas und auch das Öl, das wird alles wahnsinnig teuer werden, das werdet ihr euch nicht mehr leisten können.“
Göring-Eckardt fordert eine Politik, die die Menschen auf dem Land verstärkt in den Blick nimmt: „Wenn ich auf dem Land unterwegs bin, sind die Leute nicht zurückgeblieben oder komisch, sondern die leben eigentlich grüner als jeder andere.“ Sie hätten einen geringeren ökologischen Fußabdruck, würden wenig verbrauchen, oft Produkte aus dem eigenen Garten nutzen und seien „nicht dauernd in der ganzen Welt unterwegs“. In Deutschland würden die meisten Menschen auf dem Land leben, so Göring-Eckardt, „und ich finde, wir sollten eine Politik machen, wo ganz klar ist, wir denken euch mit.“
