*** Am 15. August feiert die Kirche die Gottesmutter Maria, die als Ersterlöste zu Gott in den Himmel aufgenommen wurde. Ich wünsche allen einen gesegneten Festtag! ***

Reiden LU
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
Konfession: römisch-katholisch

Es erklingen alle 5 Glocken:

B° des’ es’ g’ b’

Aufnahme vom Sonntag, 26.06.2022, 10h45, Zusammenläuten zum Festgottesdienst am Patrozinium (nachgefeiert, Hochfest des Heiligen am 24.06.)

Aus dem Turm der Kirche Reiden erklingt ein interessantes Geläute. Es entstand zum Grossteil 1921 bei der Aarauer Giesserei Rüetschi und ist von schönem singendem Klang. Die gewünschte Tonfolge des Idealmotivs konnte allerdings nicht ganz getroffen werden. Die zweitkleinste Glocke ist einen halben Ton erhöht. Wohl aus diesen Gründen wird die kleinste Glocke von 1458 seit jeher bis auf ganz wenige Ausnahmen im Vollgeläute ausgespart, sodass in der Regel nur die vier grösseren Glocken miteinander läuten.

Reiden taucht im Jahre 1168 erstmals in den Annalen auf. Die Gemeinde wurde jahrelang durch die erhöht im Ort gelegene Johanniterkomturei geprägt, wo neben der Pfarrkirche im Dorf eine zweite Kirche bestand. Eine eigene Pfarrei ist für 1137 bezeugt. Die heutige Pfarrkirche entstand 1793-1795. Entworfen wurde sie von Josef Singer (s. auch dessen Kirchen in Kerns [ Ссылка ] oder Knutwil [ Ссылка ]), ausführender Baumeister war Niklaus Purtschert. Seit der Innenrenovation 1936 wurden einige Unterhaltsarbeiten vorgenommen, die Aussenhaut wurde 2010 und 2015 letztmals restauriert.

Der imposante Kirchenkörper erhebt sich mitten im Dorf Reiden an der Hauptstrasse. Er gleicht den zahlreichen Kirchen des spätbarocken Innerschweizer Landkirchentypus. Der Helm des hohen Spitzturms fällt durch seine ungewöhnliche Farbe auf, die laut Denkmalpflege Holzschindeln imitieren soll. Der Innenraum kündigt bereits den Übergang des Barock zum Klassizismus an, eine Stuckierung fehlt fast ganz. Die Farbfenster stammen von 1936 und beeinträchtigen den Raum stark. Die Altäre und die Kanzel sowie diverse Schreinerarbeiten kamen nach dem Bau in die Kirche. Die Decken- und Altargemälde und auch wurden Ende 19. Jh./Anfang 20. Jh. geschaffen. Interessant ist die Chororgel aus dem Anfang des 18. Jhs, die aus dem Kloster Gnadenthal im Jahre 1796 erworben wurde. Die Hauptorgel besitzt ein historisches Gehäuse, das Werk stammt von 1968 und wurde von der Firma Graf, Sursee, geschaffen.

Daten der Glocken:

Die Glocken 4-1 wurden 1921 von der H. Rüetschi AG in Aarau gegossen.

Nr. 1
Christkönigsglocke
Gewicht: ca. 3'450 kg
Schlagton: B°

Nr. 2
Marienglocke
Gewicht: ca. 2'000 kg
Schlagton: des‘

Nr. 3
Johannesglocke
Gewicht: ca. 1'500 kg
Schlagton: es‘

Nr. 4
Schutzengelglocke
Gewicht: ca. 900 kg
Schlagton: g‘

Nr. 5
Taufglocke
gegossen 1458
Giesser: unbekannt
Gewicht: ca. 560 kg
Schlagton: b’


Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti

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