AM III, 133 Marsch des Kurhessischen Dragoner Regiments Landgraf Friedrich, arrang. von Kurt Kaufmann.
Um 1760 war dies der Regimentsmarsch des Hessischen Dragoner-Regiments Prinz Friedrich von Hessen-Kassel, des gelben Regiments Nr. 3. Der Prinz war Chef des Regiments von 1757-1806. Garnison war Schmalkalden, wechselte jedoch. Die Soldaten lagen ja damals in Bürgerquartieren. Dragoner galten als berittene Infanterie, ihre Regiments-Musik waren 6 Hoboisten (Oboe, Klarinette, Flöte, Fagott), außerdem waren je 2 Tambours bei den 5 Kompanien. Der Marsch atmet noch die Musikalität der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, die wir aus den alten Märschen dieser Zeit kennen, und in der Händel, Gluck, Haydn und Mozart die Menschen erfreuten. Später bekam das Regiment, wie alle Dragoner, Trompeter, die Kompanien wurden Eskadronen. 1803 wurde das Land Kurfürstentum, anschließend "Prinz Friedrich" in "Landgraf Friedrich" geändert. 1806 verbot Napoleon diesen Staat; er würde aufgelöst, die Soldaten entlassen.
Zur Wiedererrichtung 1813 erfolgten Neuafstellungen als Leib-Dragoner, der 52jährige Stabstrompeter Christoph Cramer von den einstigen Leib-Dragonern jetzt hier wieder übernommen. Nach mehrfachen Umwandlungen zuletzt als Leibhusaren machte 1866 Preußen aus diesem Regiment das preußische Husaren-Regiment Nr. 13 in Hofgeismar (ab 1875 Frankfurt/Main, ab 1902 Mainz, ab 1905 Diedenhofen/Lothringen), als Uniform die kornblumenblaue Atilla mit weißen Schnüren. 1899 schenkte Kaiser Wilhelm II. dem Regiment die silbernen Kesselpauken der früheren hessischen Garde du Corps, dazu kornblumenblaue Parade-Pauken-fahnen mit silbernen Borten, Tressen und Quasten. Das Trompeterkorps war beritten auf Rappen, der Kesselpauker auf einem Schimmel. Stabstrompeter Hecht ließ 1900 ein Saxophon-Quartett (Sopran, Alt, Tenor, Bariton) bilden, das der 1902 nachfolgende Stabstrompeter Heinrich übernahm und außerdienstlich für Volkslieder-Konzerte erfolgreich einsetzte. Den Marsch des einstigen Kurhessischen Dragoner-Regiments Landgraf Friedrich arrangierte der Berliner Liederkomponist und spätere Artillerie-Hauptmann Georg Meßner um 1900 für Kavalleriemusik. Das Stück war Präsentiermarsch des preußischen Husaren-Regiments (1. Kurhessisches) Nr. 13 und 1913 vom Kaiser zum Armeemarsch bestimmt.
Joachim Toeche-Mittler (1906-1996)
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