„Man muss Betriebsräte ja nicht stärken wollen. Man darf sogar dagegen sein. Aber dann sollte man auch sagen, dass man dagegen ist. Das ist zwar nicht gut, aber immerhin ehrlich.“

Heute haben wir im Bundestag über Mitbestimmung, die Arbeit der Betriebsräte und den tiefgreifenden Wandel der Arbeitswelt gesprochen. Dabei ist deutlich geworden, dass im Parlament unter dem Thema „Mitbestimmung“ über sehr unterschiedliche Dinge gesprochen wird. Gerade, wenn es darum geht, wie die Mitbestimmung im Hinblick auf den Wandel der Arbeitswelt und die Digitalisierung weiterentwickelt werden sollte.

Manchen hier würde es offenbar schon reichen, Betriebsräten ein digitales Schwarzes Brett zur Verfügung zu stellen. Das ist in doppelter Hinsicht eine Frechheit: Betriebsräte haben schon jetzt meistens die Möglichkeit, auf digitalem Weg Kontakt zu ihren Kolleg:innen aufzunehmen.

Noch viel entscheidender aber: Wer meint, man könne das Mitbestimmungsrecht auf die Höhe der Zeit bringen, indem man einfach überall das Etikett digital draufklebt, verkennt völlig die Bedeutung, die Betriebs- und Personalräte heute haben. Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Die Mitbestimmungsrechte haben damit nicht Schritt halten können. Deswegen müssen wir das Mitbestimmungsrecht nun auf die Höhe der Zeit bringen.

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