Der berühmte und streitbare Architekt Professor Hans Kollhoff ist zu Gast bei den „Berliner Städtebaugesprächen“, die Teil des Projektes „Unvollendet Metropole“ des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin und Brandenburg (AIV) sind.

Im Gespräch mit Rudolf Spindler erklärt Kollhoff seine Architekturlehre, die sich der Tradition des bürgerlichen europäischen Stadt- und Hausbaus verpflichtet fühlt und für ihn nichts an Aktualität verloren hat. Er erzählt von seinem Glück als Architekt, ein Bürohochhaus wie das Potsdamer Platz 1 in Berlin gebaut haben zu können (1999. Und er sprich von der Einsamkeit des Architekten, der leidet an Diskrepanz zwischen der „Exzellenz“ der architektonischen Überlieferung und der „Kläglichkeit“ heutiger Architekturstandards. Dabei plädiert er vehement für ein „Bauen auf Dauerhaftigkeit“ - und kritisiert so eine architektonische „Kreislaufwirtschaft“ aus Abriss und Neubau, wie sie heute en vogue ist.
Hans Kollhoff, 1946 geboren in Lobenstein, Thüringen,, war u.a. viele Jahre Professor für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich und hat Autor aufsehenerregende Bücher wie „Architektur. Schein und Wirklichkeit“ geschrieben. Zu seinen Bauten und Projekten gehört u.a. der Walter-Benjamin-Platz (2000), die Wohnbebauung am Luisenplatz (1987) und das Europäische Haus am Pariser Platz (1999). Beim Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin Brandenburg 2070 war Hans Kollhoff als Fachpreisrichter tätig.

In der Reihe „Berliner Städtebaugespräche“ des AIV kommen wichtige Protagonisten im Interview zu Wort – persönlich, ideenreich und klug. U.a. Regula Lüscher, Tobias Nöfer, Andreas Rost, Jonas Tratz, Thomas Stellmach sowie Katrin Lompscher, Dr. Hans Stimmann und Markus Tubbesing. Sie alle kommen auf die Themen Städtebau, Architektur und Zusammenwachsen der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu sprechen und beschäftigen sich mit den großen Zukunftsfragen Mobilität, Wohnen, Klima mit den Folgen der Corona-Pandemie.

свернуть