Kloster Weltenburg – die Geschichte.
Der Überlieferung nach haben die beiden irsch-schottischen Mönchen St. Eustasius und St. Agilus das Kloster im Jahr 617 gegründet, um von hier aus Bayern zu missionieren. Damit wäre Weltenburg das älteste Kloster Bayerns. Allerdings wird diese Lesart inzwischen von Historikern in Frage gestellt.
Während der Ungarneinfälle zwischen 903 und 913 wurde Weltenburg von den Mönchen weitgehend aufgegeben. Die Güter gingen an den Bischof von Regensburg. Gegen Ende des ersten Jahrtausends siedelte Bischof Wolfgang von Regensburg Mönche von St. Emmeram in Weltenburg an.
Das Kloster durchlebte im Mittelalter immer wieder Phasen finanzieller Not. Einmal mussten sogar die Messgewänder versteigert werden, um die Türkensteuer an den Papst zu finanzieren. Obwohl das Kloster über eigene Ländereien verfügte, mussten sich die Mönche zeitweise ihre Nahrung erbetteln. 1546 – zu Beginn des Schmalkaldischen Krieges – plünderten spanische Hilfstruppen der kaiserlichen Armee das Kloster. Während des Dreißigjährigen Krieges brandschatzten sowohl schwedische Truppen wie auch kaiserliche Landsknechte wiederholt die Abtei. Die Besatzer nahmen buchstäblich alles mit, was nicht niet- und nagelfest war: Kirchenschmuck, Küchenutensilien, Turmglocken und natürlich alle Lebensmittel.
1686 schloss sich das Kloster der Benediktinerkongregation an, jedoch fehlte es danach in der Klostergemeinschaft stark an Disziplin. Nacheinander mussten gleich zwei Äbte zurücktreten. Erst unter Abt Maurus Bächel kehrte wieder geregeltes Klosterleben in Weltenburg ein.
Obwohl Bayern nach dem Spanischen Erbfolgekrieges finanziell ausgeblutet war, erhielten die Gebrüder Asam 1716 den Auftrag, eine prächtige Abteikirche für das Klosters zu erbauen und auszugestalten. Zum ersten Mal bekamen die Brüder den Auftrag zur Errichtung einer ganzen Kirche. Bis dahin hatten sie nur als Freskenmaler bzw. als Stuckateure für andere Baumeister gearbeitet. Mit dem Bau und der Ausgestaltung der Weltenburger Klosterkirche legten sie den Grundstein für ihren Ruhm. Unter Kunsthistorikern zählt die Abteikirche von Weltenburg zu den bedeutendsten Barockkirchen überhaupt. Cosmas Damian und Egid Quirin Asam wirkten bis 1739 in Weltenburg.
Wie die meisten Klöster in Deutschland, wurde auch Weltenburg im Zuge der Säkularisation von 1803 aufgelöst. 1842 ließ König Ludwig I. von Bayern das Kloster als Priorat wieder errichten. Seit 1913 ist Weltenburg wieder Abtei.
Fotos K. Weinstock
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