Lonny Kellner-Frankenfeld (* 8. März 1930 in Remscheid; † 22. Januar 2003 in Hamburg) war eine der bedeutendsten deutschen Schauspielerinnen und Schlagersängerinnen der 1950er-Jahre. Sie schlug eine Karriere in den Vereinigten Staaten aus, um 1956 den Entertainer Peter Frankenfeld zu heiraten und neben der eigenen Karriere mit ihm bis zu dessen Tod 1979 zusammenzuarbeiten.
Lonny Kellner wuchs in Remscheid auf, nahm nach ihrer Schulausbildung Schauspielunterricht und begann ein Gesangsstudium. Es folgten erste Rollen am Bonner Stadttheater und anschließend am Westfälischen Landestheater in Klassikern wie Minna von Barnhelm, Scampolo und Die versunkene Glocke.
Sängerin
Durch Empfehlung von Kollegen konnte sie nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 im Kölner NWDR-Funkhaus erstmals mit einigen Schlagern auftreten. Sie debütierte mit den Liedern Wenn ich dich seh’, dann fange ich zu träumen an und Gib mir einen Kuss durchs Telefon. Bald folgten Kabarettsendungen, Hörspiele und Orchesteraufnahmen in vielen Funkhäusern. Ihre ersten großen Hits Im Hafen von Adano und La-Le-Lu sang sie im Duett mit René Carol.
1952 hatte Kellner ihren ersten Filmauftritt als Schlagersängerin mit dem Song Manhattan-Boogie in dem Streifen Königin der Arena. Es folgten die Filme Tanzende Sterne, Das ideale Brautpaar, Die Blume von Hawaii, Geld aus der Luft, Keine Angst vor Schwiegermüttern und Auf Wiedersehen am Bodensee.
Mit Filmmusiktiteln wie So ein Tag, so wunderschön wie heute und Du, du, du, lass mein kleines Herz in Ruh erzielte sie große Erfolge. Es gelang ihr sogar, in die vorderen Ränge US-amerikanischer Charts vorzudringen.
Lonny Kellner-Frankenfeld starb 2003 im Alter von 72 Jahren an einem Krebsleiden. Sie hinterließ ihren Sohn und einen Enkel. Sie wurde neben ihrem Mann Peter Frankenfeld auf dem Friedhof Wedel bestattet.
René Carol, bürgerlich Gerhard Tschirschnitz (* 11. April 1920 in Berlin; † 9. April 1978 in Minden), war ein deutscher Schlagersänger der 1950er und 1960er Jahre.
Gerhard Tschirschnitz wuchs als Sohn eines Werkzeugmachers in Berlin auf und wollte zunächst Ingenieur werden. Er begann bei Telefunken in Berlin eine Mechanikerlehre und fiel bereits mit 14 Jahren als Sänger auf einer Betriebsfeier auf. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er zur Luftwaffe einberufen. In dieser Zeit hat er seine ersten Auftritte: als Parodist von Theo Lingen und Hans Moser. Bei Kriegsende geriet er in französische Gefangenschaft, aus der er im April 1946 nach Paris fliehen konnte. Dort trat er in Bars und Nachtclubs auf, und als er einen Pass benötigte, besorgte ihm ein französischer Unterweltler einen falschen auf den Namen René Carol.
Ende 1946 gelang ihm die Rückkehr nach Deutschland und er ließ sich zunächst in Hamburg nieder. Als Karol mit den 30 Variationen trat er bald in ganz Deutschland auf. Bei einem seiner Auftritte im April 1949] wurde Kurt Feltz, Entdecker vieler deutscher Schlagerstars in den 1950er Jahren, auf ihn aufmerksam. Die Kurt-Feltz-Produktion Maria aus Bahia ist 1950 Carols erste Soloschallplatte, mit ihr begann er eine lang anhaltende Sängerkarriere, deren Erfolg erst in den 1960er Jahren endete. 1953 verkaufte René Carol die Platte Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein über 500.000 Mal. Seinen letzten großen Hit verbuchte er im Frühjahr 1960 mit dem Titel Kein Land kann schöner sein, der es bis auf den dritten Platz der Hitlisten schaffte.
In den 1950er Jahren fiel Carol durch mehrere Verkehrsdelikte auf. So musste er 1955 für sechs Wochen wegen Fahrerflucht und fahrlässiger Körperverletzung ins Gefängnis. Carol sagte später über sich selbst: „Ich war ja völlig verrückt auf Autos, Alkohol und Frauen!“
Als seine Popularität zu sinken begann, sorgte seine Ehefrau Margit als seine Managerin dafür, dass er weiterhin Veranstalter für Konzerte und Tourneen fand. Anfang der 1960er Jahre hielt sich René Carol längere Zeit in Nordamerika auf, wo er bei Konzerten für deutschstämmige Amerikaner und Kanadier sein Publikum fand. Da er über seinen Cousin in Chicago einen festen Wohnsitz vorweisen konnte, gelang ihm der Beitritt zur amerikanischen Sängergewerkschaft, was diese Auftritte überhaupt erst ermöglichte. Speziell für seine amerikanischen Fans ließ Carol Platten mit Heimweh-nach-Deutschland-Themen pressen, die jedoch wenig Resonanz hervorriefen. Eine davon, Warum bist du kein Matrose auf dem Bodensee wurde in kleiner Auflage auch in Deutschland bei Cornet veröffentlicht. Die letzte René-Carol-Hitparaden-Notierung in Deutschland war 1963 Bianca Rosa auf dem 44. Rang. Dank einer Niederlande-Tournee kam der Titel dort sogar unter die besten zehn.
René Carol war dreimal verheiratet. In den späten 1960er Jahren zog er von Hamburg, wo er einen Bungalow besaß, nach Haselhorn in Petershagen. Nachdem er wegen seines kolorektalen Karzinoms noch im Klinikum Minden operiert worden war, starb er zwei Tage vor seinem 58. Geburtstag in Haselhorn.
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