Ein Zirkus in St. Petersburg, ein Prinzen-Palais und ein Wiener Hotel sind die Schauplätze von Emmerich Kálmáns (1882–1953) „Zirkusprinzessin“ – und die im Jahre 1912 angesiedelte Handlung lebt genau von jenen Ingredienzien und Personen, die eine gute Operette ausmachen: Liebe, Intrige, Verstellung und schließlich doch ein Happy End zwischen exotischem Zirkusvolk, russischem und französischem Adel und Wiener Hotel- und Gastronomie-Personal. Wie bei Franz Lehár ist auch Kálmáns Fürstin Fedora Palinska solange eine „lustige Witwe“, bis sich der russische Staat um ihre nicht unerhebliche Erbschaft zu kümmern beginnt. Dabei ist sie die einzige, die sich in der sie umgebenden Welt des Scheins nicht versteckt, sondern auf ihrer Position beharrt, während der geheimnisvolle Mister X gar kein Zirkusartist, Miss Mabel keine Engländerin, Toni kein Adliger, Prinz Sergius kein fürsorglicher Berater und Carla keine böse Schwiegermutter ist.
Für Kálmán und das prominent besetzte Uraufführungs-Ensemble geriet die „Zirkusprinzessin“ im Jahre 1926 im Theater an der Wien zu einem überwältigenden Erfolg und öffnete dem Komponisten den Weg zum New Yorker Broadway. Genauso wie seine „Csárdásfürstin“ und „Gräfin Mariza“ lebt auch diese Operette von mitreißenden Melodien, Tänzen vom Walzer bis zum Foxtrott und Shimmy sowie schmissigen Revue-Nummern, die je nach Schauplatz slawische Eleganz oder Wiener Schmäh ausstrahlen.
An der Deutschen Oper am Rhein ist „Die Zirkusprinzessin“ in der Inszenierung des Intendanten des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz Josef E. Köpplinger zu erleben sein. Der äußerst erfahrene Theatermann, den seine Regiekarriere von Wien über Deutschland in die Schweiz, nach Frankreich, England, Amerika und Japan führte und der 2013 mit dem Kulturpreis Bayerns ausgezeichnet wurde, machte sich in den letzten Jahren auch durch seine spritzig-fantasievollen Operetten- und Musical-Inszenierungen einen Namen.
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Emmerich Kálmán
DIE ZIRKUSPRINZESSIN
Operette in drei Akten
Text von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Neue Textfassung von Josef E. Köpplinger
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In Kooperation mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München
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In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Wolfram Koloseus
Inszenierung: Josef E. Köpplinger
Bühne: Rainer Sinell
Kostüme: Marie-Luise Walek
Licht: Michael Heidinger
Chorleitung: Gerhard Michalski
Choreographie: Karl Alfred Schreiner
Spielleitung: Ulrike Aberle
Choreographische Mitarbeit: Fiona Copley
Dramaturgie: David Treffinger
Fürstin Fedora Palinska: Romana Noack
Prinz Sergius Wladimir: Wolfgang Schmidt
Rittmeister Graf Saskusin: Joeri Burger
Leutnant von Petrowitsch: Matthias Schlüter
Baron Peter Brusowsky, Adjutant: Tobias Scharfenberger
Zirkusdirektor Stanislawsky: Franz Wyzner
Wanja, dessen Frau: Gisela Ehrensperger
Mister X: Carsten Süss
Miss Mabel Gibson: Susanne Grosssteiner
Carla Schlumberger, Hotelbesitzerin: Sigrid Hauser
Toni Schlumberger, ihr Sohn: Boris Eder
Pelikan, Oberkellner: Wolfgang Reinbacher
Maxl, Piccolo: Alexander Wertmann
Frantischek, Portier: Udo Bodnik
Fedja, Billeteur: Norbert Kaulhausen
Offiziere: Primoz Vidovic, Zheng Xu, Roland Steingießer, Karl Thomas Schneider, Romualdas Urbonas
Der Hund des Adjutanten: Emily und Maja
Tänzerinnen und Tänzer:
Adriana Avila Pantaleon, Carmen Mar Canas Salvador, Jbid Hatschaduryan,
Lea Hladka, Katharina Sim, Yasha Wang;
Ayberk Esen, Bernardo Fallas, Alexeider Abad Gonzales, Claudio Pisa,
Jonas Tilly, Hayato Yamaguchi
Chor der Deutschen Oper am Rhein
Statisterie der Deutschen Oper am Rhein
Duisburger Philharmoniker
Zirkuskapelle: Önder Baloglu, Violine; Hanno Fellermann, Kontrabass; Claudia Dresel, Klarinette; David Christ, Trompete; Robert Jambor, Schlagzeug; Wolfgang Wiechert, Klavier
Video: Ralph Goertz
© Deutsche Oper am Rhein
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