Bei kleineren Wunden ist das Pflaster oft das Hilfsmittel der Wahl. Aber ist das richtig? Heilt eine Wunde nicht besser an der Luft? Und wann sollte man ein Pflaster verwenden?
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 30. Mai 2022. Ganze Doc Fischer-Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: [ Ссылка ]
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PFLASTER AUF DIE WUNDE ODER LUFT DRAN?
Dr. Daniel Wilder ist Dermatologe in Stuttgart. Wie heilen Wunden besser – mit Pflaster oder doch besser ohne und nur mit Luft? Seine Patienten stellen ihm und seinem Team häufig diese Frage.
„Die Alltagswunde braucht beides: Feuchtigkeit und Luft; und das versorgt im Prinzip ein einfaches Pflaster“, erklärt Wilder. „Es kommt ein bisschen Luft heran, aber die Wunde trocknet auch nicht zu schnell aus. Daher ist das eigentlich für die Anfangsphase immer gut, eine Alltagsversorgung mit dem kleinen Pflaster zu machen.“
WUNDSEKRET SCHWÄMMT KEIME AUS
Warum das gut ist, wird deutlich, wenn man sich die natürliche Wundheilung genauer anschaut. Sie läuft in Phasen ab. Nummer eins: die Ausschwemmung. Innerhalb der ersten Minuten füllt sich die Wunde mit Blut und Gewebeflüssigkeit. Das ist wichtig, denn über das Wundsekret werden Bakterien und Fremdstoffe aus der Wunde geschwemmt.
Das Immunsystem aktiviert nun die weißen Blutkörperchen. Sie dringen in die Wunde ein und bekämpfen die Bakterien, damit sie die Wunde nicht infizieren können.
WUNDE MIT WASSER REINIGEN
Bereits jetzt kann man die Wunde in ihrer Heilung unterstützen. Man sollte die Wunde mit sauberem Wasser gut reinigen und eventuell desinfizieren. Das unterstützt die natürliche Ausschwemmung und entfernt Schmutz und Bakterien. Dann kommt das Pflaster drauf. Dieses bietet dabei nicht nur einen oberflächlichen Schutz. Es unterstützt die natürliche Wundheilung auch in der zweiten Phase.
Diese ist gekennzeichnet durch Zellteilung und Wachstum von neuem Gewebe: Erst bilden sich neue Blutgefäße, die die Wunde mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Zusätzliche Luft von oben ist dabei gut, aber fürs erste nicht unbedingt notwendig. Im Inneren der Wunde bilden sich nun frische Zellen, die sich schnell vermehren und von vielen Blutgefäßen durchzogen sind. Gleichzeitig wächst oben auf der Wunde eine neue Hautschicht, das Epithel. Die Wundränder ziehen sich oben zusammen.
ZELLTEILUNG IN FEUCHTER UMGEBUNG
Durch die Entzündungsreaktion sieht die Wunde rot und glänzend aus. In dieser Phase versucht sie, möglichst feucht zu bleiben, damit sich die Zellen optimal teilen können.
Ein Pflaster kann diesen Prozess unterstützen, aber Blut und Gewebeflüssigkeit können mit dem Pflaster unangenehm verkleben. Deshalb vermeiden manche das Pflaster und lassen die Wunde lieber so heilen. Optimal ist das aber nicht.
PFASTER ANFEUCHTEN UND WECHSELN
Besser ist es, das Pflaster regelmäßig alle acht Stunden unter lauwarmem Wasser etwas aufzuweichen und dann zu wechseln. So reinigt man die Wunde immer wieder, bringt durch das Wasser neue Feuchtigkeit und beim Wechseln auch wieder neue Luft an die Wunde.
Wenn die Wunde trocken und eine erste Hautschicht darüber gewachsen ist, kann man das Pflaster weglassen. Die Wunde profitiert nun noch mehr von der Luft von außen.
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Autoren: Felix Hugenschmidt, Volker Kintzinger
Bildquelle: Unsplash / Diana Polekhina
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