Nach dem Lorscher Bienensegen, einem althochdeutschen Segensspruch aus dem 10. Jahrhundert. Bienen waren im Mittelalter ein kostbarer Besitz. Besonders Mönche und Nonnen beschäftigten sich mit der Bienenzucht, v. a. aufgrund des hohen Kerzenbedarfs, der nur durch Wachs gestillt werden konnte. Man bot den Bienen geflochtene Körbe als Wohnsitz an und suchte sie, dort zu halten. Wenn sie ausschwärmten, versuchte man sie mit Segensworten und Klängen wieder an ihren Sitz zurückzuholen.
Heute in der Zeit eines großen, menschengemachten Insektensterbens würde ein Bienensegen etwas anders formuliert werden. In Anlehnung an den alten germanisch-christlichen Spruch ist hier eine zeitliche Anpassung versucht:
Kirst, imbi ist hucze! nu fluic du, vihu minaz, hinauz
fridu frono in godes munt heim zi comonne gisunt
suohhe, suohhe, bina, geloe, blaoe bluoma
hurolob habe du: zi waida fluic du,
noh du mir nindrinnes, noh du mir nintuuinnest.
salig si din wurken, segan si din sin
Christ, das Bienenvolk schwärmt aus! Fliegt doch, meine Tierchen, hinaus
im Frieden des Herrn, im Schutze sein und kommt gesund auch wieder heim!
Suche, suche Biene, gelbe, blaue Blume
Weggehen darfst du, zur Weide flieg du
Verlieren werd' ich dich nicht, entfliehen wirst du mir nicht
Selig sei dein Wirken, Segen sei dein Sein!
Zum Original: [ Ссылка ]
Musik und Einspielung: Jürgen Wagner
Bilder: aus mittelalterlichen Handschriften
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