Im 8. Jahrhundert gründete ein Franke namens Richo ein Weingut namens Richo villa, aus dem sich der Ort und sein Name entwickelten. Aus Richovilla wurde im Laufe der Jahre dann Reichenweier und schließlich Riquewihr.
Im 10. bis 11. Jahrhundert ging der Ort mit der zugehörigen Gutsherrschaft aus dem Grundbesitz der Grafen von Egisheim-Dabo (auch Dagsburg) an die Grafen von Horbourg über. Diese umgaben den Ort 1291 mit einer ersten Festungsmauer. 1320 erhielt Riquewihr die Stadtrechte. 1324 wurde die Herrschaft Reichenweier an den Grafen Ulrich von Württemberg verkauft. Im Jahre 1397 verlobte sich Graf Eberhard IV. von Württemberg mit Henriette von Montfaucon, die er im Jahre 1407 ehelichte. Henriette war die Erbin des Grafen von Montbéliard. Von diesem Zeitpunkt an gehörte sie neben der Grafschaft Württemberg-Mömpelgard zu den linksrheinischen Besitzungen des Hauses Württemberg. Im Jahre 1495 wurde die Grafschaft zum Herzogtum erhoben. Herzog Georg von Württemberg erlaubte 1534 die Einführung der von Zwingli inspirierten Religionsreform zur Reformierten Kirche. Im Jahre 1559 führte Herzog Christoph von Württemberg Luthers Lehren ein, um eine religiöse Einheit auf seinen Besitztümern am Rheinufer zu sichern. Zur Herrschaft Reichenweier zählten folgende Orte: Altweier, Beblenheim, Schloss Bilstein, Hunaweier, Mittelweier, Ostheim und Reichenweier.
Die Glanzzeit der Stadt fällt in die Periode von 1500 bis 1620, in der fast alle schönen und sehenswerten Häuser entstanden sind, die sich längs der Hauptstraße, aber auch in vielen Nebenstraßen aneinander reihen; ein Beweis für den Wohlstand und Fleiß der Bürger sowie die hervorragende Qualität der Weine. Denn die Gebäude wurden nicht von Fürsten oder reichen Kaufleuten, sondern von Weinbauern, die für ihre edlen Weine hohe Preise erzielen konnten, gebaut.
Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 setzte dem Ort wie auch anderen im Kriegsgebiet schwer zu. 1680 kam Riquewihr unter die Gewalt von Ludwig XIV., wiewohl es im Besitz Württembergs blieb.
1789, während der Französischen Revolution, schlossen sich die Bürger von Riquewihr der Französischen Republik an, 1796 wurden die Württemberger im Frieden von Campo Formio ausgeschlossen und Riquewihr Frankreich angegliedert.
Von 1871 bis 1918 gehörte der Ort als Teil des Reichsland Elsaß-Lothringen zum Deutschen Kaiserreich und war dem Kreis Rappoltsweiler im Bezirk Oberelsaß zugeordnet, danach wieder zu Frankreich, 1940–1944 war er von Deutschland annektiert.
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