In den 90-er Jahren machte Ágnes Mészáros, geb. Friedmann, die Bekanntschaft zweier deutscher Studentinnen, die, während sie in Budapest/Ungarn studierten, im selben Haus ihre Nachbarinnen waren. Viele Jahre später, nachdem sich eine sehr herzliche Beziehung zwischen der ungarischen Jüdin und ihren beiden ehemaligen Nachbarinnen entwickelt hatte, war Ágnes 2018 bereit für ein ausführliches Interview über ihre Erlebnisse während der Schoah, das mithilfe von Zeugen der Zeitzeugen gefilmt werden konnte. Sie berichtet darin streckenweise auf deutsch, aber großteils auf ungarisch (daher deutsche Untertitel) wie sie 1944 mit 14 Jahren zusammen mit ihrer Familie aus ihrer Heimatstadt Munkács im Karpatenbecken ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde, wie aber auch schon die Jahre davor für Juden in Munkács sehr schwierig waren. Sie gibt uns Einblicke in die Monate, die sie in Auschwitz-Birkenau durchlebte, in ihre Verlegung ins Konzentrationslager Ravensbrück und schließlich in ihre Zeit als Zwangsarbeiterin in Lippstadt in Deutschland.
Aus ihrer Familie überlebten nur sie selbst, ihre Mutter und eine Tante die Schoah. Nach Kriegsende 1945 trafen sich diese drei in Munkács wieder und Ágnes erzählt, wie das Leben danach für sie weiterging.
2022 nimmt Ágnes noch interessiert Anteil an der für Oktober 2022 angesetzten Veröffentlichung des aus dem Interview inzwischen entstandenen Films, auch wenn sie mit ihren 92 Jahren körperlich nun schon sehr schwach und auf ambulante Pflege angewiesen ist. Im Juni 2022 konnte sie den Film sogar vorab schon anschauen und fand ihn schön, als Andrea Gries, eine ihrer beiden ehemaligen Nachbarinnen, die auch die Produzentin des Films ist, sie in Budapest einmal wieder besuchte.
Und das ist die Botschaft, die Ágnes durch den Film an kommende Generationen weitergeben möchte: Sie sollen darauf achten einander zu lieben, den Frieden zu bewahren.
Produktion: Andrea Gries
Kamera: Yan-Yin Tse-Brakowski
Schnitt: Matthias Junior
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In unserem Projekt „Zeugen der Zeitzeugen“ interviewen junge ehrenamtliche Menschen die wenigen noch lebenden Schoah-Überlebenden in Deutschland und zeichnen ihre Geschichte auf Video auf. Durch die persönlichen Begegnungen erfahren die Holocaustüberlebenden Anerkennung und Wertschätzung. Die jungen Leute werden zu Zeugen der Zeitzeugen, die als Multiplikatoren das Gedenken an den Holocaust lebendig halten und gegen den Antisemitismus in unserer Gesellschaft ansteuern.
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