Panzergrenadiermarsch von Wilhelm Stephan (1906-1994),
komponiert 1940 mit dem Titel "Vorwärts!"
als der damalige Musikinspizient der Bundeswehr, Oberst Wilhelm Stephan, im Zusammenwirken mit dem scheidenen Stabführer des Stabsmusikkorps der Bundeswehr, OTL Friedrich Deisenroth, 1961/62 neue Stimmbücher für die Bundeswehr heraus brachte, konnte niemand ahnen, dass dem hier vorgestellten Stück eine besondere "abschließende" Rolle zuteil werden sollte. Diese Stimmbücher, drei an der Zahl in einem braunen, einem blauen und einem grünen Einband, auf der alten Armeemarsch- und nach 45 nur noch mit Glacé-Handschuhen angefassten und in Militärmusikdilettanten- und sonstigen einfältigen Laienkreisen gebetsmühlenartig als "Nazizeug" titulierte Heeresmarschsammlung fußend, wurden kurz Deutsche Armeemärsche Band I, II oder III bezeichnet. Sie haben eine eigenwillige Nummerierung und sind ausdrücklich keine
kontinuierlich fortzusetzende Sammlung von neuen und neuesten Truppenmärschen. Zudem ist wegen der gewählten Nummerierungsart die Aufnahmekapazität von vornherein begrenzt. In jeden Band hätten, um diese Nummernfolge durch Doppelbenennungen nicht zu durchbrechen, je max. 100 Stücke Platz, denn die Nummerierung des II. Bands beginnt nicht etwa mit AM II, 1 sondern mit AM 101; Band III mit AM 201.
Als AM, 165 setzte Stephan seinen "Vorwärts!", der ohnehin von Prof. H. Schmidt bereits für eine Aufnahme ins Verzeichnis Deutsche Heeresmärsche vorgesehen war, unter neuem mit einiger Berechtigung zutreffend ausgesuchten Titel ins Marschbuch für die Bundeswehr Band II an die letzte Stelle. Warum zutreffend ausgesuchter Titel? Stephan übernahm im Range eines Musikmeisters (Leutnant) das Musikkorps des im Oktober 1935 neu aufgestellten IR 59 in Hildesheim; das III. Bataillon allerdings erst 1939 aufgestellt und in Hannover garnisoniert. IR 59 gehörte zur 19. Infanterie-Division, die ab November 1940 (Stephan war inzwischen zum Obermusikmeister befördert worden) in die 20. Panzer-Division umgewandelt werden sollte. Hierzu mutierte das Infanterie-Regiment zum Schützen-Rgt. 59 (mot.). Wiederum 1 1/2 Jahre später erfolgte die Umwandlung zum Panzergrenadier-Regiment 59. Den Untergang dieses Regiments während der Russischen Sommeroffensive 1944, bei der fast die gesamte Heeresgruppe Mitte mit nahezu einer halben Millionen Mann vernichtet wurde, erlebte Stephan indessen nicht. Im April 1943 zum Stabsmusikmeister ernannt, übernahm er fortan das Musikkorps der 16. Panzer-Division, wie überhaupt mit der beginnenden Endphase des mörderischsten und verbrecherischsten Krieges aller Zeiten die Regimentsmusikkorps aufgelöst wurden und nur noch Großverbände ab der Division aufwärts über eigene Militärmusik in einer Stärke von meist 1/30 verfügten.
Ach ja und noch eins: kaum achtzig Jahre jung ist der Panzergrenadiermarsch doch tatsächlich der jüngste und damit frischeste Marsch in den Marschbüchern für die Bundeswehr.
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