"Ach kommt - hört auf zu meckern"..! Sie haben es gut gemacht, und so ein Dampfsonderzug ist natürlich ein Magnet für jede Art Publikum, soll es ja auch. Und die Videoscheinfahrten haben sie richtig fein gemacht, bei einem Dampfzug durchaus nicht üblich in dieser Form!
Der Autor ist selbst auch nicht so angetan davon, wenn eine Dampflok mit 4 Wagen hintendran mit angezogener Bremse in den Bahnhof gefahren kommt, als hätte sie gerade einen 1600t-Zug am Einfahrsignal angefahren. Es ist eben "Show", nicht authentisch.. Aber das ist Privatmeinung, jedem nach seinem Geschmack!
Das wirkliche "Ereignis" stand aber am Zug dran in Form eines Zuglaufschildes: "Erster Personenzug Treuenbrietzen - Belzig seit 1963"! Und das zog natürlich auch eine Menge "Übliche Verdächtige" an, denn den Ostabschnitt Treuenbrietzen - Niemegk, der nur noch strategisch vorgehalten wurde, aber seit Jahren ohne planmäßigen Verkehr war, "hatte" definitiv kaum Einer! Der Autor inbegriffen, der hatte zu DDR-Zeiten noch das Glück, mal auf der Übergabe von Belzig bis Niemegk mitfahren zu dürfen, mehr aber auch nicht.
Wikipedia weiß, daß der Reiseverkehr zwischen Treuenbrietzen und Belzig, dem Südabschnitt der 'Brandenburgischen Städtebahn', bereits am 01.10.1962 eingestellt wurde. Das Zuglaufschild sagt 1963 - wer hat sich geirrt?
Die Bedeutung der Brandenburgischen Städtebahn, die über 126 km von Treuenbrietzen bis Neustadt(Dosse) führte, lag immer im "Strategischen", nämlich der Umfahrung von Berlin im Ernstfall. Eben aus diesem Grund gab es auch 2 Verbindungskurven, eine um Belzig herum (wir sehen sie im Video), und eine Weitere zur Umfahrung von Brandenburg. Letztere hatte jahrelang sogar planmäßigen Reiseverkehr nach Brandenburg Altstadt, für das Stahlwerk. Eine Dritte existierte vor dem Endbahnhof Neustadt(Dosse), über sie kam man direkt auf die Strecke Neustadt(Dosse) - Neuruppin. Und zusammen mit der Dennewitzer- und der Löwenberger Kurve hatte man so tatsächlich die Möglichkeit, von Halle / Leipzig kommend Berlin ohne Fahrtrichtungswechsel in Richtung Rostock / Stralsund zu umfahren.
Reine Theorie - aber Militärmanöver, in denen das "geprobt" wurde, gab es.
Heute existiert von der Städtebahn nur noch der "traurige" Rest zwischen Brandenburg Hbf und Rathenow. Nördlich von Rathenow und südlich von Brandenburg sind die Gleise bereits entfernt, die Bahnanlagen entwidmet.
Einzig der auch von unserem Sonderzug befahrene und 1998 auch im Güterverkehr eingestellte Abschnitt Niemegk - Belzig existiert noch, dieser wurde von der DRE gekauft und es soll eine Freizeitbahn entstehen. Mal schauen..
Nun also "aufgesessen" - wir reisen durch den Fläming. 34 (oder 35?) Jahre war das nicht möglich - und inzwischen sind erneut 24 Jahre seit dieser Sonderfahrt vergangen.. Die Zeit verfliegt...
Wie immer - Daten aus Wikipedia.
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