Jahrzehnte lang wurden Kinder, die als Zwitter geboren wurden, fast panischen Behandlungen unterworfen. Unmittelbar nach der Geburt griffen ärzte ein, operierten sie und machten aus ihnen entweder Jungen oder Maedchen. Doch die "Zwangszuteilung" birgt ungeahnte Risiken und Spätfolgen, die immer mehr Mediziner am Sinn der Prozedur zweifeln lassen. Die Reportage zeichnet beklemmende Schicksale von Grenzgängern zwischen den Weder eindeutig Junge noch Mädchen zu sein, ist fuer einen Säugling nicht lebensbedrohlich, doch in der westlichen Welt wird daraus schnell ein medizinischer Notfall, der von einem meist eilig einberufenen Expertenteam behandelt werden soll. Schätzungsweise zwei bis drei von 1000 Kindern kommen mit einer intersexuellen Störung zur Welt. An den Stellen der Geschlechtsteile liegen bei ihnen kleine Wölbungen, die man als \"Mikropenis\" genauso deuten koennte wie als üppig ausgefallene Klitoris. Lange Zeit war es gängige medizinische Praxis, das Geschlecht des Kindes unmittelbar nach der Geburt mittels Skalpell und Hormongaben in eine eindeutige Richtung zu lenken. Der US-Forscher John Money hatte mit seiner These vom absolut anerziehbaren Geschlecht die nötige Vorarbeit geleistet. Doch das Bekanntwerden von beklemmenden Einzelheiten aus dem Gefühlsleben umoperierter Intersexueller, die immer öfter auch auf Schmerzensgeld klagen, zwingt die Medizin zum Umdenken. Selbst in der öffentlichkeit wird die Zweiteilung in Mann und Frau zunehmend in Frage gestellt. Das Reportageteam begleitet Menschen, die die schmerzliche Wahrheit über ihre Intersexualitaet herausgefunden haben, und spricht mit Medizinern, die neue Wege im Umgang mit geschlechtlicher Uneindeutigkeit beschreiten...
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