Eine junge Iranerin stirbt in Polizeigewahrsam. Festgenommen wurde sie für die Art, wie sie ihr #Kopftuch trug. Bei den dadurch entbrannten Protesten im #Iran sollen mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden sein. Menschenrechtler machen Sicherheitskräfte verantwortlich, die Behörden weisen die Schuld von sich.
Tausende demonstrieren seit Tagen gegen die strengen Sittengesetze des radikalislamischen Regimes des sogenannten "Obersten Führers" Ajatollah Ali Chamenei und des Präsidenten Ebrahim Raisi. Zahlreiche Social-Media-Posts zeigen Frauen, die das gesetzlich vorgeschriebene Kopftuch abnehmen – oder verbrennen. Und sie zeigen die brutalen Reaktionen staatlicher und selbsternannter Sittenwächter.
Auslöser für die Unruhen ist der Tod von #MahsaAmini. Die 22-jährige Iranerin wird am 13. September von der Sittenpolizei festgesetzt, weil sie ihr Kopftuch "unsittlich" trage. Noch auf der Polizeiwache fällt sie in Ohnmacht, wenig später liegt sie im Koma, kommt in ein Krankenhaus. Am 16. September wird ihr Tod bestätigt.
Im Iran gelten seit der Islamischen Revolution von 1979 strenge Kleidungsvorschriften. Frauen müssen Haare und Nacken bedecken, Arme und Beine verhüllen. Ein Mantel soll weibliche Körperformen kaschieren. In Großstädten wie Teheran legen viele Frauen die Regeln eher locker aus. Die Regierung versucht deshalb seit einiger Zeit, die islamischen Gesetze strenger durchzusetzen.
Nun scheinen sich Teile der Zivilbevölkerung mit ungeahnter Wucht zu wehren. Videos, die in den sozialen Netzwerken kursieren, sollen brennende Bilder der Machthaber zeigen – und sogar Frauen, die sich in der Öffentlichkeit die Haare abschneiden. Bis vor kurzem undenkbar im schiitischen Gottesstaat.
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Bildcredits Thumbnail: Ozan Kose/AFP/Getty Images
