Sie ist mit dir immer unzufrieden, sie appelliert an dich, aber wenn du dem nachkommst, dann hat sie es sowieso ganz anders gemeint. Du bist verwirrt und du vermutest hinter ihren Vergleichen, Appellen und ihrer Kritik eine geheime Agenda. Und die gibt es auch: Im ersten Lebensjahr, dem Stadium des „primären Narzissmus“ (Sigmund Freud) braucht der Mensch eine symbiotische, unabgegrenzte und bedingunglos unterstützende Beziehung zu seiner ersten Bezugsperson, meist der Mutter. Wenn es hier Störungen gibt, dann bleibt der Wunsch nach der allumfassenden Mutter und gleichzeitig die Angst vor ihr. Das Kind entwickelt kein Urvertrauen und fühlt sich nicht willkommen. Aber die Sehnsucht nach beidem bleibt erhalten.
Zum Weiterlesen:
Forward Susan: Mothers ho can`t love,. Deutsch: Wenn Mütter nicht lieben, Goldmann
Chamberlain Sigrid: A. H., die deutsche Mutter und ihr erstes Kind- über zwei NS-Erziehungsbücher, edition psychosozial (Achtung starker Tobak! Kritische Auseinandersetzung mit der Erziehung der NS-Zeit)
Brisch Karl Heinz (Hrsg;): Bindung und emotionale Gewalt, Fachbuch Klett Cotta
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Copyright 2022 Bild, Ton und Text Renate Göckel-Kleess
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