Felix Roßbach hat sein Holzhaus in Daaden selbst geplant und gebaut. In seinem Heimatort, dort wo seine Wurzeln liegen, da kennt man sich, da hat er viele helfende Hände.

Eigentlich ist Felix nach Australien ausgewandert und überlegt sogar dort zu bleiben, doch dann gewinnt die Heimatliebe und Felix kommt zurück in den Westerwald – nach Hause. Nur dort will er seinen Traum vom eigenen kleinen Haus verwirklichen. „Ich habe hier sehr alte Freunde und sehr enge Freunde und was gibt es denn Schöneres als wieder in der Nähe der alten Freunde zu sein? Das war wirklich ein großer Faktor und natürlich ist meine Familie hier im Ort. Wieder ein bisschen näher an den Eltern zu sein, das war wirklich wichtig für mich“, sagt Felix.

Er selbst ist Architekt, aus seiner Jugend kennt er einen Schreiner, einen Dachdecker, einen Maurer und einen Ofenbauer – und alle helfen mit. „Das war mir auch irgendwie wichtig, dass wenn ich alt bin, dass ich dann sagen kann: Das habe ich mit den Leuten hier aus der Gegend gemacht und nicht einfach mit irgendwelchen Firmen“, erzählt er. Auf dem Land kennt man sich und man hilft sich – natürlich auch beim Hausbau. Je mehr man selber machen kann, desto eher ist das Bau-Projekt „low budget“.

Zusammen mit seinem Studienfreund Marius designt Felix sein Holzhaus. 65 Quadratmeter inklusive einer Mini-Sauna. „Mein Haus sollte den gleichen Luxus haben wie ein großes Haus, nur alles etwas kompakter, aber trotzdem stylisch und modern“, sagt Felix. Er mag Minimalismus und er brauche nicht viel Zeug um glücklich zu sein, erzählt der Hausbauer. „Das fängt schon bei einem Stuhl an. Ich habe lieber einen Guten, der dann 20 Jahre hält, als sieben Stühle“, erklärt Felix. Da ist weniger für ihn mehr.

Die Wasserversorgung läuft über eine Zisterne, in der er Regenwasser sammelt und wenn es mal eine zeitlang nicht regnet, muss er sparsam sein. Eine Solaranlage auf dem Dach ist noch in Planung. Seine Idee ist so autark wie möglich in seinem Eigenheim zu leben.

Den Boden hat Felix mit seinen Kumpels aus Beton gegossen und quasi drei Stufen in den Hang gebaggert. Das Schlafzimmer liegt am höchsten, darunter Küche und Essbereich und noch eine Stufe tiefer, das Wohnzimmer. Im Haus hat er auf Teppich verzichtet – nur versiegelter Beton. „Das mit dem Boden gefällt nicht jedem – einige dachten, es wäre noch nicht fertig“, sagt Felix.

Daaden kann man mit seinen rund 4.000 Einwohnern nicht als Dorf bezeichnen. Dennoch fühlt sich der Westerwälder als Dorfkind. „Wenn ich durch den Ort gehe, treffe ich immer Leute – jeder kennt irgendwie immer über eine Ecke jeden. Das ist schön“, erzählt er. Und dennoch hat er seine Ruhe und seine Freiheit – sein Häuschen steht direkt am Waldrand mit Blick über Daaden. Er kann sich keinen schöneren Ort auf der Welt mehr vorstellen, an dem er wohnen möchte.

Ein Film von Tina Bonin & Svenja Kaiser
Drohnenaufnahmen: Andreas Bender

00:00 Vorstellung
01:09 Helfer Marius
01:50 Freundin Luisa
02:24 Das Haus
05:10 Australien
05:48 Hausbau mit Freunden
07:59 Der Ofenbauer
08:53 Freunde

Dorfmenschen ist eine Liebeserklärung an das Dorf. Jede Folge: Ein Mensch & ein Dorf und eine packende Geschichte über Gemeinschaft und Zusammenhalt. Dorfmenschen, das neue Doku-Format der Landesschau Rheinland-Pfalz.

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