Was passiert an der Grenze zu Armenien und was denken die Menschen dort über den Völkermord? Anerkennen sie den Völkermord oder verkennen sie diesen? Die Grenzen der Türkei zur arabischen Welt wurden geöffnet, doch diejenige zum christlichen Nachbarn Armenien bleibt geschlossen.
Der niederländische Journalist Bram Vermeulen begibt sich in den verschneiten Osten der Türkei, wo die Bewohner noch immer mit ihrer Vergangenheit konfrontiert sind. Die Geschichte von 1915, als Hunderttausende von christlichen Armeniern, aber auch türkische Muslime ermordet und vertrieben wurden, hängt in der kalten Luft. Bewohner sind emotional und aufgebracht, wenn es um die Ereignisse im Grenzgebiet geht. Wegen der geschlossenen Grenze hat sich das Gebiet um Kars in eine tote Zone verwandelt, ein Ort, der vergessen scheint. Aber die Debatte über den Völkermord steht nicht still, und je weiter der Journalist der Grenze nach in den Süden reist, desto mehr scheint die Vergangenheit bei den Bewohnern wieder präsent. Ein letzter armenischer Augenzeuge soll laut Gerüchten noch leben. Vermeulen macht sich auf, diesen 100-jährigen Mann zu finden, der in den Bergen lebt und den Völkermord überlebt haben soll.
Die Grenzstadt Kars hat Nobelpreisträger Orhan Pamuk auch gleich den Titel für seinen politischen Roman geliefert. Die östlichste Stadt der Türkei ist am weitesten Weg von Europa. Vermeulen hält das Buch des weltbekannten Schriftstellers in der Hand, da strömt schon eine Gruppe von Einheimischen auf ihn zu. Sie verurteilen das Buch und nennen Pamuk einen Leugner. In einem Teehaus wird dem Journalisten ihre Meinung nähergebracht. Die Debatte ist endlos, die Geschichte unfertig. Wie die Riesenstatute, die zwei Männer symbolisiert die sich die Hand geben sollten. Bis jetzt ist das leider noch nicht passiert.
Seit mehr als vier Jahren wird über die Statue diskutiert. Das Denkmal, das für Frieden stehen soll, erhitzt bis jetzt mehr die Gemüter, als dass sie für eine Schlichtung des Konflikts sorgt. Ein Symbol für Frieden und Freundschaft, so sieht es eine Gruppe von Türken, die aus Istanbul angereist ist und auch der ehemalige Bürgermeister von Kars. Allerdings ist für die Armenier auf der anderen Seite der Grenze erst Frieden, wenn der Massenmord als Völkermord anerkannt wird.
Im Südosten der Türkei, in Van, trifft der Journalist auf Kurden. Wie denken sie über den Völkermord? Und spielt die Religion eine Rolle? Vor 1915 war mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Van Armenier, heute sind sie kaum mehr anzutreffen. Gerüchte sagen, dass in den Bergen noch ein Armenier lebt, der den Völkermord überlebt hat. Gibt es diesen letzten Armenier wirklich und wenn ja, spricht der letzte Überlebende über die Ereignisse?
Episode 4, Originaltitel: De laatste Armeniër
17. April 2011
© VPRO Erstveröffentlichung: 17. April 2011
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Produziert vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk VPRO, Niederlande
Präsentation: Bram Vermeulen
Chefredaktion: Stefanie de Brouwer, Doe Romeijn
Kamera: Erik van Empel, Jackó van 't Hof
Ton: Bert van den Dungen, Rik Meier
Recherche: Yilmaz Akinci, Mahmut Kaya, Emran Küçük, Somnur Vardar
Produktion: Judith van den Berg
Redaktion: Matthieu Hes und Obbe Verwer
Farbkorrektur: Gerhard van der Beek
Audio-Postproduktion: Rob Dul
Musik: Wouter van Bemmel
Übersetzung: Emran Küçük, Halil Ozpamuk, Fatih Yüksel, Nian Bakal, Beriwan Khalil
Besonderen Dank an: Alex Booy, Huibert Boon
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