Ein Geist erscheint. Es ist der Geist von Linda, die erst vor drei Wochen Suizid begangen hat. Zum Geburtstag ihres Vaters kehrt sie zurück und führt die versammelten Gäste dieser Feier – Freunde, Familie, Bekannte – unsichtbar, aber doch spürbar durch den Abend. Lindas Freitod überschattet die erzwungene Geselligkeit. Alle versuchen nicht über dieses Ereignis zu sprechen.
Im edlen Partykeller begrüßt der Familienpatriarch die Gäste, um sie hoch in den Salon zu schicken, um sie dann wieder nach unten zu scheuchen. Schnell wird klar: wann, was, wie und wo passiert, entscheidet nur er. Ob die Gäste jemals das versprochene Abendessen zu sich nehmen werden, bleibt unklar. Doch Christian, Lindas Zwillingsbruder, nutzt die Versammlung, um ein Familiengeheimnis an die Oberfläche zu bringen: Sein eigener Vater hat ihn und seine Schwester Linda sexuell missbraucht. Doch der Befreiungsschlag bleibt vorerst aus. Die Macht des Vaters lässt keine Störung zu. Die feiernde Gesellschaft beschimpft Christian als Nestbeschmutzer.
Wie unsicher ist die eigene Familie? Welche Schmerzpunkte hinterlässt die Familie als Katastrophe in einem? Basierend auf dem berühmten Film „Das Fest" erkundet Stephan Kimmig in einer neuen Theaterfassung, wie die Aufrechterhaltung eines sozialen Systems, das schon längst Risse trägt, funktioniert: Machtmissbrauch, Unterdrückung, Verleugnung. Und doch lotet dieses Stück auch aus, inwiefern ein Neuanfang möglich ist, wenn Geheimhaltung und Verdrängung aufhören und den Opfern endlich zugehört wird.
Mehr Infos gibt es über unsere Website:
[ Ссылка ]
REGIE Stephan Kimmig
BÜHNE Katja Haß
KOSTÜME Sigi Colpe
MUSIK Michael Verhovec
DRAMATURGIE Mazlum Nergiz
MIT Sebastian Jakob Doppelbauer, Fabian Dott, Servan Durmaz, Nellie Fischer-Benson, Nikolai Gemel, Christine Grant, Irene Kugler, Birte Leest, Alban Mondschein, Sebastian Nakajew, Amelle Schwerk
![](https://i.ytimg.com/vi/pctzBkY9CYU/maxresdefault.jpg)