Es ist ein Naturspektakel mit Folgen für die Menschen in der Region: Ein erneuter Vulkanausbruch auf Island hat die Warmwasserversorgung in dem betroffenen Gebiet gekappt. Die isländischen Behörden riefen daher am Donnerstag die Notstandsstufe für die Region auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik aus. Die Warmwasserleitung sei kaputt, was einen Mangel an heißem Wasser in der Region Sudurnes verursacht habe, teilte die Zivilschutz- und Polizeibehörde am Nachmittag mit. Sie rief die Bewohner und Unternehmen auf der Halbinsel zum Strom- und Wassersparen auf. Die Gemeinde Reykjanesbær kündigte an, dass Kindergärten, Grundschulen und andere Einrichtungen bis zur Wiederherstellung der Versorgung geschlossen bleiben sollten.
Der dritte Vulkanausbruch auf der Halbinsel innerhalb von nur acht Wochen hatte am Donnerstagmorgen begonnen. Gegen 6.00 Uhr (Ortszeit) tat sich nördlich des Küstenortes Grindavík ein schätzungsweise drei Kilometer langer Erdriss auf, aus dem im Anschluss glutrote Lava sprudelte. Nach Angaben der Wetterbehörde Vedurstofa erreichten die Lavafontänen nordöstlich des Berges Sylingarfell eine Höhe von rund 50 bis 80 Metern. Die Dampfwolke stieg demnach sogar bis in eine Höhe von rund drei Kilometern auf.
Rund um den Riss bildete sich schnell ein Lavafeld, wie in Livestreams des Rundfunksenders RÚV und in Luftaufnahmen der Behörden zu sehen war. Die erst glutrote, dann abgekühlte schwarze Lava setzte sich dabei deutlich von der umliegenden Schneelandschaft ab.
Wie lange der Ausbruch diesmal anhält, ist unklar. Experten rechneten aber damit, dass er sich bereits innerhalb von wenigen Tagen wieder legen könnte. Bereits am Nachmittag hatte er nach Angaben der Wetterbehörde an Stärke verloren.
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