Zu Beginn seines Vortrags zeigte Dr. Ariel Muzicant auf, dass die Frage danach, ob es sich in Europa um einen importierten oder einen von links und rechts zusammenwachsenden Antisemitismus handle nicht zu beantworten sei. Er charakterisiere sich in jedem Land und in jeder Gemeinde anders. Dabei halte Muzicant einen Antisemitismus, der als Staatsterrorismus seitens des Irans zu definieren sei am besorgniserregendsten. Er zeige, dass der Nahostkonflikt massiv nach Europa getragen werde. Obwohl derzeit 50-60 % der europäischen Juden besprächen aus Europa auszuwandern, gebe es noch keine große Auswanderungsbewegung. Zwar wurden verschiedene Maßnahmen gegen Antisemitismus in Europa ergriffen, es gebe aber eine Kluft zwischen den Eliten und Politikern auf der einen und der Zivilgesellschaft auf der anderen Seite. Wie schaffe man es, die Zivilgesellschaft zu erreichen? Muzicant plädierte dafür, den Diskurs zu verbreitern und eine für alle gleichermaßen gültige Definition des Antisemitismus in die Gesellschaft zu tragen. „Wenn der Antisemitismus weiter zunimmt, dann werden wir es wohl oder übel erleben, dass unsere Kinder noch in Europa leben werden, aber unsere Enkelkinder wahrscheinlich nicht mehr.“
Das 2016 gegründete interdisziplinäre Center for Applied European Studies (CAES) an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) widmet sich der wissenschaftlichen und anwendungsfokussierten Reflektion des Themas Europa. Die interdisziplinäre und internationale Aufstellung von Forschung und Lehre an der Frankfurt UAS bieten eine hervorragende Grundlage, um europäische Fragestellungen zu entwickeln, zu diskutieren und Lösungen vorzuschlagen.
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