Muss ein Arzt einen Patienten behandeln? Das ist eine Frage, die öfter gestellt wird. Die
Beantwortung dieser Frage ist gar nicht so einfach. Grundsätzlich kann man aber sagen: Nein. Ein
Arzt muss nicht jeden Patienten behandeln. Warum das so ist, und wann ein Arzt handeln muss, das
erklärt Dr. Eduard Karsten in diesem Video.
Muss ein Arzt jeden Menschen behandeln?
Wenn ein Arzt auf diese konkrete Frage antworten muss, dann würde die Antwort folgendermaßen
aussehen: „Nein. Ein Arzt muss nicht jeden Menschen behandeln“. Das heißt, ein Arzt kann Patienten
ablehnen. Das ist allerdings gar nicht so einfach. Es braucht spezielle Fälle, in denen das geschehen
kann. Ein Arzt der kassenärztlichen Vereinigung muss grundsätzlich jeden gesetzlich versicherten
Menschen behandeln. Das ist so vorgeschrieben. Allerdings kann ein Arzt einen Patienten ablehnen,
wenn die eigene Praxis überlastet ist oder nicht genügen Ressourcen vorliegen. Diese Ressourcen
können Mitarbeiter oder technische Ausstattungen sein. Wenn also die vernünftige und
ordnungsgemäße Versorgung der anderen Patienten nicht mehr gesichert ist, dann können Ärzte
Patienten durchaus ablehnen.
Gibt es noch weitere Fälle, in denen Ärzte Patienten ablehnen können?
Ja. Es gibt noch weitere Fälle. Diese sind allerdings sehr selten. Zunächst kann ein Arzt die
Behandlung verweigern, wenn der behandelnde Arzt kein Vertrauensverhältnis mit dem Patienten
aufbauen kann oder dieses zerstört ist. Wenn zum Beispiel die Behandlungsmethoden stetig ablehnt,
sie falsch anwendet oder andere Unannehmlichkeiten vorkommen, dann kann ein Arzt die
Behandlung abbrechen oder diese gar nicht erst beginnen. Darüber hinaus kann ein Arzt eine
Behandlung ablehnen, wenn der Patient eine Behandlung verlangt, welche entweder nicht
medizinisch notwendig, also vom Arzt abgesegnet ist, oder welche ökonomisch sinnfrei ist. Wenn
also ein Patient eine sehr experimentelle und teure Behandlung verlangt, gleichzeitig die günstigere
und gleich effiziente Variante ablehnt, dann kann ein Arzt die Behandlung ebenfalls beenden.
Als letzten Fall kann ein Arzt diesen Schritt gehen, wenn die Behandlung, welche der Patient verlangt,
nicht in das Fachgebiet des Arztes fällt. Wenn der Arzt also keine Kenntnisse über das Problem oder
über sinnvolle Behandlungsmethoden hat, dann kann und sollte er diese Behandlung verweigern.
Wann muss ein Arzt denn Patienten helfen?
Ein Arzt muss einem Patienten in Notsituationen immer helfen. Unabhängig, ob der Patient
gesetzlich oder privat versichert ist. Alles andere wäre eine unterlassene Hilfeleistung, was als
Straftat gilt. Es gibt keinen Grund, einen Notfall abzulehnen. Ein Arzt muss in diesen Fällen immer
helfen.
Die Gesetzgebung rund um die Medizin ist sehr facettenreich. Wir haben dir hier ein Video verlinkt,
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Behandlungspflicht - Muss ein Arzt einen Patienten behandeln?
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