Nationalpark Berchtesgaden
Vor mehreren tausend Jahren brachen zwischen Schärtenspitze und Steinberg im Hochkaltermassiv rund 15 Millionen Kubikmeter Gestein los und stürzten mehr als 1000 Meter zu Tal. Dort türmten sie sich als Felsblöcke übereinander und stauten die Ramsauer Ache zum Hintersee auf. Es entstand so die reizvolle Landschaft des Zauberwaldes, der sich von der Marxenklamm bis zum Hintersee erstreckt. Als Anbruchnische des Bergsturzes hat man die Bergflanke zwischen Schärtenspitze und Steinberg feststellen können. Auf einer Breite von ca. 400 Metern hatte sich ein 70 bis 100 Meter mächtiger Schichtstapel gelöst, etwa 12 bis 16 Millionen Kubikmeter Gestein stürzten in das Blaueistal und brandeten am Gegenhang an; man findet dort heute noch Blöcke bis 160 m über der Talsohle. Nur ein Teil des Gesteins blieb liegen, der Großteil bewegte sich weiter talwärts. Erst am Klausbach am Talausgang blieben die Bergsturzmassen als bis zu 40 Meter mächtige Masse aus Blöcken und Gesteinsschutt im Talgrund liegen. Insgesamt legte das Bergsturzmaterial einen Höhenunterschied von ca. 1300 Metern und eine Strecke von 3,7 Kilometern zurück. Das Alter des Bergsturzes ist heute ziemlich gut bekannt. In einer Bohrung fand man ein Holzstück, das bei der Naturkatastrophe verschüttet wurde. Eine Altersbestimmung ergab rund 3500 Jahre, also bronzezeitliches Alter.
Der Fußweg durch den Zauberwald wurde bereits 1896/97 durch den Verschönerungsverein Ramsau angelegt, allerdings noch ohne den heutigen Namen. Der Name Zauberwald etablierte sich dann in den 1920er Jahren.
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