Nordafrika: Ein besetztes Land wartet seit 30 Jahren auf ein Referendum und das Ende der Besatzung. Die frühere Kolonialmacht hilft nicht.
Transparenz TV – Friedensfragen 106 – Leben mit der Energiewende TV – 923. Sendung am Mittwoch, 17. März 2021, um 20:30 Uhr.
DIE BESETZUNG DER WESTSAHARA
Auf der Berliner Konferenz 1884/85 wurde Afrika unter sieben europäischen Staaten aufgeteilt. Das heutige Gebiet Westsahara wurde spanische Kolonie. Am 26. Februar 1976 zog sich Spanien als Kolonialmacht aus der Westsahara zurück. In einer ca. zweimonatigen Übergangsphase lösten Marokko und Mauretanien die bisherige Besatzungsmacht Spanien ab.
Am 27. Februar 1976, rief die „Volksfront zur Befreiung von Saguía el Hamra und Río de Oro“, kurz "Frente Polisario", die "Demokratische Arabische Republik Sahara“ (DARS) aus, die weltweit von rund 80 Staaten der Erde anerkannt wird, aber aktuell nur rund ein Drittel der Westsahara kontrolliert. Von 1975 bis 1991 folgten 16 Jahre Krieg zwischen Marokko und der Frente Polisario, der in einem Waffenstillstand endete.
Seit Mitte der 1980er Jahre trennt ein aktuell ca. 2700 Kilometer langer Wall - teilweise auch eine Mauer - den von Marokko besetzten Zweidrittelteil des Landes vom Drittel unter Kontrolle der Sahrauis und der "Frente Polisario". Mit dem Waffenstillstand sollte ein Referendum über die Zukunft des Landes unter Aufsicht der Vereinten Nationen durchgeführt werden, zu dem es bis heute nicht gekommen ist. Zwei Drittel des Landes sind nach wie vor besetzt - inzwischen von Marokko allein, das über den Fischfang und die Ausbeutung von Bodenschätzen die Westsahara für seine wirtschaftlichen Interessen völkerrechtswidrig ausnutzt.
Ende des Jahres 2020 eskalierte der Konflikt erneut wegen der Verletzung einer entmilitarisierten Pufferzone durch marokkanische Soldaten. Darin verläuft eine Straße zum illegalen Export der Rohstoffe, was Proteste der Bevölkerung an der südlichen Grenze zur Folge hatte. Ein Referendum, das die marokkanische Regierung seit 1991 mit Unterstützung u.a. der französischen Regierung verhindert hat, könnte den Konflikt deeskalieren, zum Ende der Besatzung und zu einer Friedenslösung beitragen.
Unser Studiogast Nadjet Hamdi wurde mit ihren Eltern aus dem Gebiet der Westsahara vertrieben und floh nach Algerien, wo sie Abitur machte. In Deutschland studierte sie Psychologie und wurde hier Sprecherin der Befreiungsbewegung "Frente Polisario“, die sich für ein Ende der Besatzung der Westsahara durch Marokko einsetzt.
Studiogast: Nadjet Hamdi, Polisario-Sprecherin in Deutschland
Moderation: Clemens Ronnefeldt, Internationaler Versöhnungsbund - Deutscher Zweig - 923. Sendung
Weitere Informationen zum Thema Westsahara unter:
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Wikipedia zu Polisario: [ Ссылка ]
Eine zweite Sendung zum Thema: [ Ссылка ]
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