Herwarth-Marsch
von Gottfried Piefke (1815-1884)
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Die Herwarths von Bittenfeld sind uraltes augsburger Stadtadelsgeschlecht. Schon frühzeitig machten aber viele Vertreter dieses Geschlechts im fernen Preußen Karriere. So finden wir bespielsweise im 19. Jahrhundert einen Eberhard Herwarth von Bittenfeld, der es bis zum preußischen Generalfeldmarschall schaffte. Davor war er als kommandierender General Befehlshaber des VII. (Westf.) Armee-Korps in Münster i. Westfalen. Im Dänischen Krieg war es dann seine Truppe, die durch die Eroberung der Insel Alsen am 29.Juni 1864 den nordischen Feldzug praktisch zum Abschluss brachte. Jedoch dieser Herwarth von Bittenfeld, der auch noch zum Namenspatron des
13. Infanterie-Regiments werden mußte [im Reichsheer schließlich: Inf.-Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13], ist bei Piefkes Namensgebung des Marsches nicht gemeint.
Gottfried Piefke, seit 1847 Stabsoboist beim 8. Infanterie-Regiment (Leib-Infanterie-Regiment) in Frankfurt (Oder), zog 1852 mit dem Teil des Regiments, dem die 40 Mann starke Regimentsmusik zugeordnet war, in Berlin in Garnison. Die beiden anderen Bataillone verteilten sich auf Prenzlau und die Festung Küstrin. Hier in Berlin verdiente sich Piefke beim nahezu täglichen öffentlichen Auftritt des von ihn par excellance ausgebildeten Musikkorps Anerkennung bei allerhöchster Stelle, so dass er bereits ein Jahr später den Ehrentitel Königlicher Musikdirektor führen durfte. Wie viele andere seiner Standeskollegen auch mußten sich Militärmusiker durch zusätzliche Konzerte in der dienstfreien Zeit ein Zubrot hinzuverdienen. Angenehme Nebenerscheinung dabei: ihr Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung wurde nur mehr gesteigert. Wollten Militärmusiker aber über das durchschnittliche Maß hinaus Fuß fassen, so waren sie angehalten, angesehenen Personen von Rang und Namen gefällige Kompositionen zu widmen. Piefkes Herwarth-Marsch stammt nun etwa aus der Zeit nach 1855 und war dem späteren Generalmajor Friedrich Herwarth v. Bittenfeld, als dieser als frischbefördeter Oberst Kommandeur des 2. Garde-Regiments zu Fuß wurde, zubedacht. Erst 1859 avancierte dieser jüngere Bruder des bereits oben erwähnten Eberhard Herwarth von Bittenfeld zum Kommandeur der 3. Garde-Infanterie-Brigade und führte das Alexander- sowie das Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiment.
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